Inhaltsbeschreibung
Die brutale Besatzung Griechenlands durch die deutsche Wehrmacht ging einher mit der Vernichtung der jüdischen Gemeinden, mit Unterdrückung und ökonomischer Ausplünderung. Diese nur unzureichend aufgearbeitete Vergangenheit belastet die deutsch-griechischen Beziehungen bis heute, und die tiefe Wirtschaftskrise in Griechenland ließ die historisch bedingten Spannungen mit Deutschland erneut aufleben.
Die Historikerin Kateřina Králová beschäftigt sich eingehend mit der Zeit der Okkupation, den Folgen für die griechische Bevölkerung und den politischen Debatten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie analysiert den Umgang mit deutschen Kriegsverbrechen, die Diskussion um Entschädigungszahlungen an zivile Opfer und setzt sich mit der Frage nach heute bestehenden moralischen wie finanziellen Verpflichtungen Deutschlands gegenüber Griechenland auseinander. Sie beschreibt zugleich die diplomatische wie wirtschaftliche Annäherung der beiden Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes und zeichnet die erinnerungspolitischen Debatten nach.