Inhaltsbeschreibung
Das Flüchtlingslager Dadaab existiert seit fast 25 Jahren und umfasst ein Stadtgebiet von der Größe Zürichs oder Atlantas; zwischenzeitlich zählte es rund eine halbe Million Bewohner. Nahe der Grenze zwischen Kenia und Somalia gelegen, beherbergt es überwiegend somalische Flüchtlinge, die vor Krieg, der Terrormiliz al-Shabaab oder wiederkehrenden Hungerkrisen geflohen sind. Über die Jahre ist eine improvisierte Stadt mit eigener Ökonomie und eigenen Regeln gewachsen. Der Journalist und Menschenrechtsbeobachter Ben Rawlence hat das Lager immer wieder besucht und zeichnet das Leben in Dadaab anhand der Geschichten von neun Bewohnerinnen und Bewohnern nach.
Eindringlich beschreibt er den Schwebezustand des Lagerlebens, die Lebensbedingungen und die Perspektivlosigkeit der Flüchtlinge. Die Vereinten Nationen und NGOs versorgen diese zwar mit dem Notwendigsten, schaffen es aber bestenfalls, den prekären Status quo aufrecht zu erhalten. Während die kenianische Regierung immer wieder damit droht, das Lager zu schließen, verändern wiederkehrende Krisen sowie der Terror der al-Shabaab das Klima im Lager und gegenüber den Geflüchteten, auf deren Leid die internationale Gemeinschaft bislang keine Antwort gefunden hat.