Inhaltsbeschreibung
Europas Geschichte des 20. Jahrhunderts ist von Gewalt gezeichnet. Der Prozess der europäischen Einigung hatte nicht zuletzt diese Erfahrungen zum Ausgangspunkt einer gemeinsamen Erinnerungskultur gemacht. Inzwischen sieht sich der Kontinent vor neuen, auch globalen Entwicklungen, in deren Folge oder Begleitung insbesondere aufkeimende Nationalismen zu beobachten sind.
Die Beiträge dieses Buches werfen aus deutscher, polnischer und französischer Perspektive die Frage auf, welche Rolle die Geschichte von Gewalt, Flucht und Vertreibung im Erinnerungsdiskurs vor allem des östlichen Europas spielt. Sie untersuchen ferner, welche Bearbeitung diese Geschichte in historischer, literarischer und kultureller Hinsicht erfahren hat. Wer machte oder macht sie sich mit welchen Intentionen zu Eigen? Wie werden nationale Vergangenheiten für gegenwärtige Intentionen und Interessen genutzt oder vielleicht auch instrumentalisiert? Und nicht zuletzt: Welche Folgen hat dies für die Legitimität und Stabilität der Völkergemeinschaft Europas?