Inhaltsbeschreibung
Mit Bulldozern rückte die Istanbuler Stadtverwaltung im Jahr 2013 zum Gezi-Park aus, um dort Bäume zu fällen. Sie standen dem Bau eines Einkaufszentrums im Weg. Demonstranten, die sich dem Vorhaben auf friedliche Art und Weise entgegenstellten, trafen auf äußerst hart reagierende Sicherheitskräfte. Vielleicht war es insbesondere das brutale Vorgehen staatlicher Stellen, das Beobachter innerhalb wie außerhalb der Türkei auf die aktive Zivilgesellschaft des Landes aufmerksam werden ließ. Diese wird vor allem von der jüngeren Generation getragen, die sich in Teilen immer weniger verstanden fühlt.
Karen Krüger und Anna Esser haben die Veränderungen im politischen und gesellschaftlichen Leben der Türkei aus der Nähe beobachtet und sich in Diskotheken, Kasernen, Fußballstadien sowie in Moscheen auf die Spuren eines langsamen, aber stetigen Wandels begeben. Ihr eindrucksvolles Stimmungsbild zeugt vom Widerstand gegen Autoritäten, von Anpassung und Subversion, aber auch von fortdauernden gesellschaftlichen Übereinkünften und politischen wie sozialen Kontroversen.