Inhaltsbeschreibung
Diktaturen vertragen weder Vielfalt noch Individualismus, auch keinen Eigensinn oder gar Spaß. All das aber suchen Jugendliche auf dem Weg ins Erwachsenenalter. So waren in Deutschland teils schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts Jugendkulturen entstanden, die in Kleidung, Musik oder Freizeitgestaltung eigene Akzente setzten. Mit Beginn der NS-Diktatur gerieten diese jungen Leute mehr und mehr ins Visier der Staatsgewalt, insbesondere, wenn sie sich dem Drill, der Ideologie oder dem Mief der NS-Jugendorganisationen entzogen oder durch ihr Verhalten die bornierte Deutschtümelei des Regimes herausforderten.
Ihre Versuche, sich dem Zwang der NS-Diktatur zu entgegenzustellen, bezahlten sie mit Ausgrenzung, Verfolgung, Misshandlung und Verhaftung. Von solchen bis heute weithin unbekannten, unangepassten oder oppositionellen jungen Menschen und den Schwerpunkten ihrer Kultur in vielen deutschen Städten und Regionen berichtet der Historiker Sascha Lange in diesem Buch.