Inhaltsbeschreibung
Unsere Sprache kennt den Begriff Nachtruhe. Wer früher nachts nicht schlief, hatte Sorgen, war verliebt oder krank. Im 21. Jahrhundert bestimmt eine andere Logik die Menschheit, jedenfalls dort, wo dies ökonomischen Nutzen verspricht: 24 Stunden an sieben Tagen. Dabei geht es um mehr als die Verfügbarkeit von Arbeitsleistung, Informationen, Konsum und Unterhaltung rund um die Uhr. Teils freiwillig, teils gezwungenermaßen dulden wir, dass sich Technik, Medien und Kommerz immer enger mit ökonomischer Macht über den Menschen verbinden. Ein schleichender Prozess der Kontrolle, der Manipulation und der Beschleunigung erodiert Facetten des Menschlichen, wie das Bedürfnis nach Schlaf, nach Intimität, die Fähigkeit zum Warten und zum Verzicht. Jonathan Crary wirft viele Fragen auf, denen sich die Gesellschaft und die Einzelnen aus zutiefst humanen Gründen stellen sollten.