Inhaltsbeschreibung
Der Vertrag von Versailles unterschied die am Ersten Weltkrieg beteiligten Nationen: hier die große Gruppe derjenigen, die sich trotz allen Leids und aller Verluste als Sieger fühlen konnten, dort die Verlierer, insbesondere die Deutschen, die sich in dem Dokument als allein Schuldige moralisch und materiell bis zum Äußersten belastet sahen.
Der Ausschluss aus den Verhandlungen, Entwaffnung, Gebietsabtretungen und die immense Not der Kriegsfolgejahre schufen in der jungen Republik ein Klima der Verbitterung, Depression und Wut, in dem auch der Extremismus einen Nährboden fand. Außenpolitisch rang Deutschland, nahezu vergeblich, um die Milderung der Reparationslasten und die Überwindung der Isolation. Hans-Christof Kraus schildert die deutsche Außenpolitik im Schatten des Versailler Friedens als einen mühevollen Weg zwischen Revisionismus und Verständigung, der 1933 mit dem Aufstieg Hitlers ein jähes Ende fand.