Inhaltsbeschreibung
Im Nationalsozialismus wurden Menschen nicht nur aus politischen und rassistischen Motiven verfolgt. Auch wer in anderer Hinsicht dem Menschenbild der Nationalsozialisten nicht entsprach, lebte in tödlicher Gefahr: Personen mit körperlicher oder seelischer Behinderung, solche, denen Erbkrankheiten, Anomalien oder gesellschaftsschädigendes Verhalten unterstellt wurde, gleich, ob sie zuhause oder in Anstalten lebten.
Ein perfides Zusammenwirken von Ideologie, Bürokratie, Wissenschaft und Medizin trieb ab 1939 eine Maschinerie des Tötens an, die, teils vor aller Augen, teils verschwiegen, in wahnwitzig anmutender Weise als "Erlösung“, als "Gnadentod“ oder "Sterbehilfe“ legitimiert wurde. Rund 200.000 Menschen fielen der "Euthanasie" bis 1945 zum Opfer. Wie stellt sich die Rolle der Beteiligten an diesen Verbrechen im Einzelnen dar? Wie verhielten sich die Angehörigen der zur Ermordung Bestimmten? Gab es Widerstand gegen das System der grauen Busse, mit denen die Menschen in den Tod gefahren wurden?