Am 18. Juni 1970 beschloss der
Erst seit 1975 gelten junge Menschen in Deutschland mit 18 Jahren als volljährig und haben auch das passive Wahlrecht inne.
Wie kam es zu der Reform?
Ab Mitte der 1960er-Jahre sprachen sich im Zuge der
Weitere Argumente vieler Befürworterinnen und Befürworter waren, dass 18- bis 20-Jährige teilweise bereits im Berufsleben stünden und im Schnitt sogar besser informiert seien als 21- bis 25-Jährige. Außerdem konnten sie als Soldaten bei der Bundeswehr im
"Mehr Demokratie wagen"
In seiner Regierungserklärung vom 28. Oktober 1969 kündigte der damalige Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) schließlich an, die SPD/FDP-geführte Bundesregierung werde dem Bundestag ein Gesetz zur Absenkung des aktiven Wahlalters auf 18 und des passiven Wahlalters auf 21 Jahre vorlegen sowie die Volljährigkeitsgrenze überprüfen.
Bei der Externer Link: Abstimmung am 18. Juni 1970 erreichte die Vorlage die für eine Änderung des Grundgesetzes notwendige
In der DDR galt schon ab der ersten Wahl zur
Wahlrecht heute
Wer wählen darf und wie gewählt wird, regelt das Bundeswahlgesetz. Dieses wurde mehrfach geändert: So beschloss der Bundestag beispielsweise 1953 die Fünfprozenthürde. Im gleichen Jahr wurde auch die Zweitstimme bei Bundestagswahlen eingeführt, 1956 folgte die Möglichkeit zur
Wer in Deutschland an Landtags- und Kommunalwahlen teilnehmen darf, ist regional unterschiedlich geregelt. EU-Ausländer dürfen zwar bei Kommunalwahlen wählen, jedoch nicht bei Landtags- oder Bundestagswahlen. In über der Hälfte der Bundesländer können 16- und 17-Jährige bei Kommunalwahlen ihre Stimme abgeben. Und in den beiden Stadtstaaten Bremen und Hamburg sowie in den Bundesländern Brandenburg und Schleswig-Holstein dürfen 16-Jährige auch an Landtagswahlen teilnehmen.
Das Bundeswahlgesetz
Die Grundsätze für die Wahl des Bundestages, der Landtage sowie der Gemeindevertretungen sind im Grundgesetz in den Artikeln 28 und 38 sowie im Bundeswahlgesetz geregelt. Externer Link: Artikel 28 regelt die verfassungsmäßige Ordnung in Ländern, Kreisen und Gemeinden. In Externer Link: Artikel 38, Absatz 1, heißt es: "Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen." Und weiter in Absatz 2: "Wahlberechtigt ist, wer das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat; wählbar ist, wer das Alter erreicht hat, mit dem die Volljährigkeit
Politische Jugend – Wählen mit 16?
Heute ist weitgehend unstrittig, dass die Absenkung des Wahlalters auf 18 Jahre die politische Teilhabe junger Menschen erhöht hat. Die
Gerade im Zuge der Externer Link: Klimabewegung zeigte sich zuletzt, dass sich viele Jugendliche von politischen Entscheidungen rund um Themen und Probleme, die sie direkt betreffen, ausgeschlossen fühlen. Deshalb fordern Politikerinnen und Politiker von Grünen, SPD und FDP eine weitere Reduzierung des Wahlalters auf 16 Jahre. Kritikerinnen und Kritiker mahnen hingegen, dass 16- und 17-Jährige leichter manipulierbar seien und aufgrund ihrer Minderjährigkeit noch nicht die nötige Reife hätten. Die Argumente sind auf beiden Seiten vergleichbar mit denen, die der Reform 1970 vorangingen.
Und in Europa?
Auch auf
In Interner Link: Kroatien und