Am 4. November 1979 stürmte eine Gruppe Studierender das Gelände der US-Botschaft in Teheran und nahm 63 amerikanische Staatsbürger gefangen; drei weitere Botschafts-Mitarbeiter wurden im iranischen Außenministerium aufgegriffen. Die Studenten forderten von den Vereinigten Staaten,
Vorgeschichte
Seit 1977 war der iranische Monarch zunehmend in Kritik geraten: wegen seiner autokratischen Herrschaftspraxis, des repressiven Umgangs mit der Opposition und Korruptionsvorwürfen gegen die Regierung sowie wegen seiner an den Westen angelehnten Modernisierungsbestrebungen. Gleichzeitig wuchs die Unterstützung für den im Exil lebenden Kontrahenten des Schahs
Nationale und internationale Reaktionen
Die größer werdende Kluft zwischen Ayatollah Khomeini und der Übergangsregierung zeigte sich auch in den Reaktionen auf die Geiselnahme: Während der Ayatollah die Geiselnahme guthieß, protestierte die provisorische Revolutionsregierung unter Mehdi Bazargan vergeblich gegen die Botschaftsbesetzung. Schließlich trat die Regierung angesichts ihrer Machtlosigkeit zurück, während Khomeini seine Macht im
Am 17. November 1979 gab Khomeini den Befehl, unter den Geiseln schwarze US-Amerikaner und Frauen freizulassen. 13 Botschaftsangehörige erhielten daraufhin die Freiheit, ein weiterer wurde später aufgrund einer schweren Erkrankung aus der Geiselhaft entlassen. Offiziell begründet wurde dies damit, dass der Islam Frauen respektiere und Schwarze in den USA unterdrückt würden.
Zuvor hatte die US-Regierung mit Präsident Jimmy Carter an der Spitze es abgelehnt, den Schah auszuliefern. Um das iranische Regime unter Druck zu setzen, errichteten die USA ein Handelsembargo und beschlossen einen Importstopp von iranischem Öl. Zehn Tage nach Besetzung der Botschaft ließ Präsident Carter alle Guthaben der iranischen Regierung einfrieren, die sich in den USA oder unter US-Kontrolle im Ausland befanden: insgesamt 12 Milliarden US-Dollar. Die USA bemühten sich auch um
Gescheiterte Befreiung
Nach erfolglosen diplomatischen Bemühungen traf Carter einige Monate später die Entscheidung, die Geiseln militärisch zu befreien. Die am 24. April 1980 ausgeführte Geheimoperation "Eagle Claw" (dt. Operation Adlerklaue) scheiterte an technischen Problemen der eingesetzten Helikopter. Bei der Kollision eines Transportflugzeuges mit einem Helikopter starben acht amerikanische Soldaten. Für Carter war die gescheiterte Operation ein empfindlicher Rückschlag im laufenden Wahlkampf. Sein republikanischer Herausforderer
Letztlich führten fortgesetzte Verhandlungen und veränderte Rahmenbedingungen zu einer diplomatischen Lösung der Geiselnahme: Im Juli 1980 starb der Schah in Ägypten. Im September begann der
Konsequenzen für die iranisch-amerikanischen Beziehungen
Die Teheraner Geiselnahme steht für einen Bruch im iranisch-amerikanischen Verhältnis. Während der Regierungszeit des Schahs hatten die USA enge Beziehungen zu dem Regime unterhalten, Externer Link: dem der US-Geheimdienst CIA und der britische MI6 ursprünglich zur Macht verholfen hatten. Die Geiselnahme bedeutete das Ende der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und dem Iran. Bis heute unterhalten die beiden Staaten keine Botschaft im jeweiligen anderen Land und werden dort durch befreundete Länder vertreten: die USA durch die Schweiz, der Iran durch Pakistan.
In jüngster Zeit hat sich das Verhältnis der beiden Staaten etwas entspannt. Im Juli 2015 einigten sich Frankreich, Großbritannien, die USA, Russland, China und Deutschland mit dem Iran auf ein Abkommen, das die iranische Nutzung der Atomenergie reglementieren soll. In diesem Zusammenhang sollen auch die Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden.