Durch Südamerika fließt ein sehr großer Fluss: der Amazonas.
Nach dem Fluss ist auch die ganze Region benannt.
Es ist das Amazonasgebiet.
Dazu gehören Teile von Brasilien, Bolivien und anderen Ländern.
Im Amazonasgebiet gibt es viel Regenwald.
Die Wälder im Amazonasgebiet sind viel größer als die Wälder in Europa.
Es wachsen auch mehr verschiedene Pflanzen dort.
Und es leben dort viele verschiedene Tiere.
Manchen von ihnen gibt es nur im Regenwald.
Ohne den Regenwald müssten sie aussterben.
Der Regenwald ist wichtig für das Klima auf der ganzen Welt.
Denn Bäume speichern CO2.
Das ist wichtig für den Klimaschutz,
damit es nicht immer wärmer wird auf der Welt
und damit es nicht so oft Stürme und Dürrekatastrophen gibt.
Große Rauchwolken zeigen, wo Flächen gerodet werden (© picture-alliance/dpa)
Große Rauchwolken zeigen, wo Flächen gerodet werden (© picture-alliance/dpa)
Viele Bäume im Amazonasgebiet sind schon abgebrannt.
Menschen haben Waldstücke mit Absicht angezündet.
Sie brennen die Bäume ab, damit sie das Land nutzen können.
Das nennt man Brandrodung.
Manchmal wird das Land gerodet,
um dort nach Gold zu suchen
oder nach anderen Bodenschätzen.
Denn in Brasilien gibt es viele wertvolle Stoffe im Boden.
Meistens werden aus dem gerodeten Land aber Weiden.
Das sind Wiesen, auf denen Kühe grasen.
Die Kühe werden später geschlachtet.
Das Rindfleisch wird verkauft.
Oft wird auf dem gerodeten Land auch Soja angebaut.
Soja ist eine Pflanze.
Landwirte bauen Soja an, um es an die Kühe zu verfüttern.
Billiges Fleisch für Europa
Firmen aus Brasilien verkaufen Rindfleisch in viele Länder der Welt.
Auf der Welt wird immer mehr Fleisch gegessen.
Und viele Menschen wollen, dass das Fleisch billig ist.
Fleisch aus Brasilien ist billiger als Fleisch aus Europa.
Deshalb haben die Brände am Amazonas auch etwas mit uns zu tun:
Der Wald wird gerodet, um dort Fleisch zu produzieren. Auch für Europa.
Darum sagen Umweltschützer,
dass die Menschen weniger Fleisch essen sollten.
Besonders in den reichen Ländern in Europa und den USA.
Und sie sollten darauf achten, wie das Fleisch produziert wird.
So kann man auch in Deutschland den Regenwald schützen.
Im Amazonas-Regenwald gibt es schon seit langer Zeit immer wieder Brände.
Aber in diesem Jahr gibt es zwei Besonderheiten:
Trockene Wälder brennen schnell
In diesem Jahr war das Wetter besonders trocken.
Deshalb breiten sich die Feuer stärker aus als sonst.
Man sagt, dass die Brände außer Kontrolle geraten.
Die Feuerwehr schafft es nicht mehr, sie zu löschen.
Auch mit Löschflugzeugen gelingt es nicht.
Die Feuer sind einfach zu groß.
In diesem Sommer hat sich eine riesige Rauchwolke gebildet.
Sie ist bis zu der Großstadt Sao Paulo gezogen.
Fotos davon konnte man auf der ganzen Welt sehen.
Deshalb sind viele Menschen auf die Brände aufmerksam geworden.
Präsident findet Rodung sinnvoll
Außerdem gibt es in Brasilien einen neuen Präsidenten.
Er macht eine andere Politik als sein Vorgänger.
Auch deshalb gibt es in diesem Jahr mehr Brände.
Der neue Präsident heißt Jair Bolsonaro.
Er regiert seit Anfang 2019 in Brasilien.
Präsident Bolsonaro sagt,
dass wir nicht so viel Rücksicht auf die Umwelt nehmen sollten.
Es ist wichtiger, dass es der Wirtschaft gut geht.
Deshalb sollten wir das Amazonasgebiet nutzen
für Landwirtschaft, Bergbau und andere Projekte.
Célia Xakriabá, eine indigene Führerin und Aktivistin, bei Protesten in Brasilia in diesem Frühjahr. (© picture-alliance/dpa)
Célia Xakriabá, eine indigene Führerin und Aktivistin, bei Protesten in Brasilia in diesem Frühjahr. (© picture-alliance/dpa)
Bolsonaro hat den Umweltschutz eingeschränkt.
Er hat erlaubt, den Wald an vielen Stellen zu roden.
Und er ist gegen Schutzgebiete für Indigene.
Indigene werden auch als Ureinwohner bezeichnet.
Sie leben schon sehr lange im Regenwald.
Einige Indigene protestieren gegen Präsident Bolsonaro.
Sie sagen:
"Wegen Bolsonaro brennt unsere Heimat."
Bei ihren Protesten bekommen sie Unterstützung.
Umweltschützer auf der ganzen Welt sagen,
dass sich die Politik von Brasilien ändern muss.
Starke Waldbrände gibt es in diesem Jahr auch in Bolivien.
Auch dort hat der Präsident die Brandrodungen erlaubt.
Der Präsident von Bolivien heißt Evo Morales.
Auch er sagt,
dass wir das gerodete Land für unsere Wirtschaft brauchen.
Umweltschützer fordern Druck aus Deutschland
Umweltschützer in Deutschland wollen, dass auch die Bundesregierung etwas tut.
Deutschland und Europa sind wichtige Handelspartner von Südamerika.
Deshalb haben sie Macht.
Die Umweltschützer sagen,
dass die Regierungen diese Macht nutzen sollten.
Sie sollten Druck ausüben, damit die Staaten den Regenwald besser schützen.
Bundesaußenminister Heiko Maas hat im Frühjahr den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro besucht. (© picture-alliance/dpa)
Bundesaußenminister Heiko Maas hat im Frühjahr den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro besucht. (© picture-alliance/dpa)
Präsident Bolsonaro aus Brasilien sieht das natürlich anders.
Seine Regierung sagt, dass die anderen Länder sich nicht einmischen sollten
und Brasilien sich selbst um den Schutz der Regenwälder kümmert.
Der Umweltminister von Brasilien hat dazu einen Plan vorgestellt.
Darin steht zum Beispiel,
dass illegale Brandrodung verhindern werden sollen und
Bergbauprojekte Rücksicht auf die Umwelt nehmen sollen.
Es ist aber noch nicht klar, wie der Plan umgesetzt werden soll.
Viele Umweltschützer glauben nicht daran.
Sie sagen, dass Bolsonaro seine Politik nicht ändern wird.
Der Plan soll nur davon ablenken.
Bolsonaro selbst spottet über seine Gegner.
Einmal hat er gesagt:
"Für meine Kritiker bin ich Hauptmann Motorsäge."