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Was nach der Wahl passiert | einfach POLITIK | bpb.de

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Was nach der Wahl passiert

/ 3 Minuten zu lesen

Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Danach werden die Stimmen ausgezählt. Hat eine Partei viele Stimmen, bekommt sie viele Sitze im Bundestag. Parteien mit weniger Stimmen bekommen weniger Sitze.

Auszählung der Stimmen

Stimmauszählung im Wahllokal (© bpb)

Die Wahllokale schließen um 18 Uhr.
Danach kann nicht mehr gewählt werden. Die Wahlzettel werden aus den Wahlurnen geholt.

Dann werden die Stimmen ausgezählt.
Im Fernsehen laufen am Abend Sendungen zur Bundestagswahl. Dort werden Hochrechnungen gezeigt. Eine Hochrechnung zeigt ein geschätztes und berechnetes Ergebnis. Das geschätzte Ergebnis verändert sich immer wieder. Im Laufe des Abends werden immer mehr Stimmen ausgezählt. Die Hochrechnung wird immer genauer.

Einen Tag nach der Bundestagswahl erfahren Sie das endgültige Ergebnis der Wahl.
Sie können sich im Internet, im Fernsehen oder in der Zeitung informieren.

Wer in den Bundestag kommt

Es gibt 630 Sitze für Abgeordnete im Bundestag.

Die Zweitstimme entscheidet, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag bekommt.
Hat eine Partei in Deutschland viele Stimmen, bekommt sie viele Sitze.
Parteien mit weniger Stimmen bekommen weniger Sitze.

Wie die 630 Sitze im Bundestag verteilt werden, wird hier an Beispielen erklärt.
Bei der Verteilung sind die Bundesländer wichtig. Große Bundesländer schicken mehr Abgeordnete in den Bundestag als kleine Bundesländer.

In jedem Bundesland ist dann wichtig, wie viele Stimmen die Parteien bekommen haben.

(© bpb)

Verteilung der Sitze für den Bundestag. Ein Beispiel

Eine Partei hat in einem Bundesland so viele Zweitstimmen, dass sie 10 Sitze für den Bundestag bekommt.

Dann ist zuerst wichtig:
Wie viele Direktkandidaten und Direktkandidatinnen hat die Partei in den Wahlkreisen bekommen?

Vielleicht haben 3 Direktkandidaten in ihrem Wahlkreis gewonnen.
Diese dürfen dann zuerst in den Bundestag.
Dann sind noch 7 von 10 Sitzen übrig.
Diese werden an die Kandidaten und Kandidatinnen der Landesliste verteilt.

Manchmal dürfen nicht alle Direktkandidaten in den Bundestag. Ein Beispiel

Ein Beispiel:
In einem Bundesland haben 11 Personen von einer Partei in ihrem Wahlkreis gewonnen.
Aber wegen der Zweitstimmen dürfen nur 10 Personen in den Bundestag.

Ein Direktkandidat darf dann nicht in den Bundestag.
Es ist der Direktkandidat, der weniger hoch gewonnen hat als die anderen.

Die 5-Prozent-Hürde

(© bpb)

Damit eine Partei Sitze im Bundestag bekommt, muss sie eine bestimmte Zahl an Zweitstimmen bekommen.
Mindestens 5 Prozent der Wähler und Wählerinnen in Deutschland müssen die Partei gewählt haben.
5 Prozent bedeutet: 5 von 100 Wählern und Wählerinnen haben die Partei gewählt.

Wenn weniger als 5 Prozent der Wähler und Wählerinnen die Partei gewählt haben, bekommt sie keine Sitze im Bundestag.
"Die Zweitstimmen einer Partei zählen also nur, wenn sie mindestens 5 Prozent der Stimmen bekommen hat.".
Das nennt man: 5-Prozent-Hürde.

"Für die 5-Prozent-Hürde gibt es Ausnahmen."
Zum Beispiel: Eine Partei hat in 3 Wahlkreisen die meisten Erststimmen bekommen.
Dann zählen auch ihre Zweitstimmen und Kandidaten der Partei dürfen in den Bundestag.

Die Koalition

Nach der Wahl schließen sich die Abgeordneten zu Gruppen zusammen. Sie bilden Fraktionen im Bundestag.
In einer Fraktion sind die Abgeordneten aus einer Partei.

  • Die Fraktionen im Bundestag wollen bei Abstimmungen gewinnen.

  • Die Fraktionen wollen möglichst viele ihrer Ziele erreichen.

Sie brauchen dazu möglichst viele Abgeordnete. Mit vielen Abgeordneten haben sie bei Abstimmungen im Bundestag viele Stimmen.
Vielleicht gehört über die Hälfte der Abgeordneten zu einer Fraktion. Dann hat die Fraktion bei Abstimmungen immer die Mehrheit. Man kann auch sagen: Die Fraktion hat die absolute Mehrheit im Bundestag.
Das kommt aber sehr selten vor.
Meistens hat in Deutschland keine Fraktion die absolute Mehrheit:

Dann verabreden sich Parteien zur Zusammenarbeit. Sie können dann gemeinsam Abstimmungen gewinnen.

Nach der Bundestagswahl 2021 haben sich zum Beispiel die SPD, die Grünen und die FDP zur Zusammenarbeit verabredet. Man kann auch sagen: Sie haben eine Koalition gebildet.

Koalition (© bpb)

Die Koalition hat im Bundestag meistens die absolute Mehrheit. Mehr als die Hälfte der Abgeordneten gehört zu der Koalition.

  • Die Koalition kann dann Abstimmungen im Bundestag gewinnen.

  • Die Koalition hat so auch die Mehrheit bei der Wahl des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin. Die Koalition bestimmt also, wer Bundeskanzler wird.

  • Und die Koalition bildet auch die Bundesregierung.

Es kann aber auch eine Minderheitsregierung geben. Das bedeutet: Die Koalition hat keine absolute Mehrheit im Bundestag.

Was bedeutet... Koalitionsverhandlungen

Bevor sich eine Koalition bildet, verhandeln die Parteien miteinander.
Das nennt man Koalitionsverhandlungen.

Die Parteien diskutieren:

  • Können wir Deutschland zusammen regieren?

  • Welche Ziele verfolgen wir gemeinsam?

  • Wer soll Kanzler oder Kanzlerin werden?

  • Aus welchen Parteien sollen die Minister und Ministerinnen in der Regierung kommen?

Nach den Verhandlungen können sich die Parteien für oder gegen eine Koalition entscheiden.
Wenn sich mehrere Parteien für eine Koalition entscheiden, schließen sie einen Koalitionsvertrag. Sie regieren Deutschland dann gemeinsam.

Es kann auch passieren, dass die Parteien der Koalition nicht mehr gut zusammenarbeiten können.
Dann können sie die Koalition auch beenden.

Die Opposition

Die Opposition hat die Aufgabe, die Arbeit der Regierung zu kontrollieren. (© bpb)

Neben der Koalition gibt es im Bundestag auch eine Opposition.
In der Opposition sind die Abgeordneten, die nicht zu der Koalition gehören.
Das Wort Opposition bedeutet "entgegenstellen". Die Opposition ist oft anderer Meinung als die Bundesregierung. Sie schaut deshalb oft besonders genau hin, ob die Bundesregierung gut arbeitet. Sie hat die Aufgabe, die Arbeit der Regierung zu kontrollieren.
Die Opposition kann auch zeigen, dass sie andere, bessere Lösungen hat. Sie kann deshalb auch einen Gegenvorschlag für ein Gesetz machen.

Eine starke Opposition ist für die Demokratie wichtig.
Die Opposition sagt dann ihre Meinung im Bundestag. So hören die Bundesregierung und die Bürger und Bürgerinnen auch andere Meinungen, als die von der Koalition und der Bundesregierung.
Der Wähler und die Wählerin kann dann bei der nächsten Wahl entscheiden, welche Meinung er oder sie besser findet.

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