Die ebenso unterhaltsame wie informative Dokumentation nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch die Geschichte der Filmindustrie unter Josip Broz Tito und damit zugleich durch die Geschichte Jugoslawiens. Mittels zahlreicher Ausschnitte aus vergessenen Filmen, nie gezeigtem Archivmaterial, Aufnahmen mit westlichen Stars und Interviews mit Regisseuren und Produzenten zeigt der Film, wie der kinobegeisterte Präsident seinem Land nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Identität zu geben versuchte – und wie Mythos und Wirklichkeit mehr und mehr auseinanderdrifteten, bis das System letztlich kollabierte.
(© Dribbling Pictures)
(© Dribbling Pictures)
Regie: Mila Turajlić
Serbien 2010
Dokumentarfilm, 100 Minuten, serbisch mit englischen Untertiteln
Über die Filmreihe
Die unter dem Titel "De-Archivierung der Macht" gezeigten Filme der international gefeierten Filmemacherinnen Dana Budisavljević (Kroatien), Mila Turajlić (Serbien) und Jasmila Žbanić (Bosnien und Herzegowina) haben zumeist private und öffentliche Archive zum Ausgangspunkt. Mit Dokumentarfilmen, Dokufiktionen oder historischen Spielfilmen bemüht sich die neue Generation von Regisseurinnen, verdrängte oder vergessene Themen neu im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Sei es die Auseinandersetzung mit Kriegserfahrungen, die Entlarvung von Mythos und Wirklichkeit in ihren Herkunftsländern oder die Aufarbeitung der eigenen Lebensgeschichte – stets sind die Filme Zeugnisse unterschiedlichster Machtverhältnisse in der postjugoslawischen Gesellschaft.
Weitere Filme der Reihe:
Film 1:
Film 2:
Film 3:
Film 4:
Film 6: