Juryauswahl
Die Performance "Kriegsrahmen" verwandelt die Bühne in ein Labor, das die Macht der Bilder erforscht und hinterfragt. Im Zentrum stehen 33 teils international bekannte und preisgekrönte Fotografien, die reinszeniert, aber nicht gezeigt werden. Die Fotos sind zwischen 1989 – dem Geburtsjahr der Performerin Ignacia González – und 2022 entstanden und dokumentieren auf eindrückliche und berührende Weise menschliches Leid in unterschiedlichen Kriegs- und Krisenregionen der Welt. Während González in die Rolle der Fotografierten schlüpft und deren Posen einnimmt, lassen live vorgetragene Bildbeschreibungen die Aufnahmen vor unserem inneren Auge lebendig werden und stellen sie in ihren historischen Kontext. Zugleich wird eine kritische Reflexion über die jeweiligen Bilder und das Fotografieren an sich angestoßen: Welches Ziel verfolgt ein Foto? Welche Wirkung entfaltet es? Was macht es mit den Betrachter:innen, was mit den abgelichteten Personen? Gibt es ethische Grenzen im Fotojournalismus? Und: Kann ein Bild die Welt verändern?
English Version
The performance "Kriegsrahmen" transforms the stage into a laboratory that explores and questions the power of images. It focuses on 33 photographs – some of which are known and have won awards – which are described in detail but not shown. The photos were taken between 1989 – the year the performer Ignacia González was born – and 2022, and they document in striking and moving terms the human suffering in various zones around the world affected by war and crisis. While González assumes the role of the people photographed, reproducing their poses, live descriptions of the images bring the pictures to life before our inner eye and place them within their historical context. At the same time, this inspires critical reflection on the respective images and photography itself: what does a photograph aim to achieve? What effect does it have? What does it do to the viewer and to the person pictured? Does photo-journalism have ethical boundaries? And: Can a picture change the world?
what about: fuego
what about: fuego ist ein 2021 gegründetes Kollektiv aus Künstler:innen aus Basel, Berlin, Hildesheim, Puerto Varas und Stuttgart. Es arbeitet kollaborativ an politischen und globalen Themen, immer mit einer interkulturellen, intersektionalen Perspektive. Die chilenisch-palästinensische Regisseurin María Giacaman arbeitet mit einem besonderen Interesse an Körpern und der Gewalt, der sie durch Machtstrukturen ausgesetzt sind.