Der große Krieg und die Frauen Eine theatrale Collage
Anhand von Briefen, Tagebucheinträgen, Prosatexten, Gedichten und Video-Interviews zeigen Barbara Englert und Pola Sell eindrücklich, wie Frauen die Kriegsjahre 1914 – 1918 erlebten. In unserer Gegenwart, die von Nationalismus und politischem Machismo geprägt ist, drohen die Stimmen der Vernunft und des Ausgleichs zu verstummen. Gerade diese Stimmen versammeln die Performerinnen. Sie sind von erschreckender Aktualität und machen uns schmerzhaft bewusst, welchen Preis jeder Krieg hat.
Auf dem Podium diskutieren im Anschluss die Ärzin Rut Bahta, die Schriftstellerin Marjana Gaponenko und die Politologin Gila Baumöhl. Moderation: Karen Fuhrmann
Podiumsgäste
Gila Baumöhl
Gila Baumöhl ist Politologin und seit 2015 in der politischen Interessensvertretung tätig. Sie absolvierte ihr Studium in München, Frankfurt, Darmstadt und Nikosia und hat einen M.A. in Friedens- und Konfliktforschung. Ferner ist Gila Baumöhl Mitglied des World Jewish Congress Jewish Diplomatic Corps, wo sie die Interessensgruppe zum Holocaust-Gedenken leitet. Gila Baumöhl wurde 1988 in Jerusalem geboren und wuchs in München auf.
Marjana Gaponenko
Marjana Gaponenko wurde 1981 in Odessa (Ukraine) geboren und studierte dort Germanistik. Nach Stationen in Krakau und Dublin lebt sie nun in Mainz und Wien. Sie schreibt seit ihrem sechzehnten Lebensjahr auf Deutsch. Im Jahr 2000 debütierte sie mit dem Gedichtband „wie tränenlose ritter. Lyrik aus der Ukraine“. 2010 erschien ihr erster Roman „Annuschka Blume“. Für den Roman „Wer ist Martha?“ (2012) wurde sie mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis sowie dem Literaturpreis Alpha ausgezeichnet. 2016 publizierte sie den Roman „Das letzte Rennen“. Mit „Zu den Sternen. (A cosmic affaire)“ erschien ihr erstes Theaterstück, auf das 2017 die „Post-Sowjetische Dramolett-Trilogie“ folgte. 2018 widmete sie sich mit „Der Dorfgescheite“ wieder dem Romangenre.
Rut Bahta
Rut Bahta wurde 1980 in Khartum (Sudan) geboren, wohin ihre Eltern aufgrund des Unabhängigkeitskrieges in Eritrea Ende der 1970er Jahre geflohen waren. Seit 1983 lebt sie in Deutschland. Sie studierte an der Goethe-Universität in Frankfurt Humanmedizin und ist als Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie tätig. Darüber hinaus ist sie Gründungs- und Vorstandsmitglied der in Frankfurt ansässigen Diasporaorganisation United4Eritrea e.V.
Moderatorin: Karen Fuhrmann
Karen Fuhrmann hat Germanistik und Politik studiert und arbeitet als Journalistin, Moderatorin und Autorin beim Hessischen Rundfunk (hr). Sie moderiert u.a. gemeinsam mit anderen Kolleg:innen die mehrfach ausgezeichnete Sendung „Der Tag - Ein Thema. Viele Perspektiven“, die unter dem Titel „Gewalt, Flucht und Gegenwehr — Der Krieg und die Frauen“ auch die spezifische Situation von Frauen während des russischen Krieges gegen die Ukraine untersucht hat.
Anmeldung: E-Mail Link: anmeldung@boell-hessen.de
In Kooperation mit: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen und Evangelische Akademie Frankfurt