Kaffee mit Zucker? Laia RiCa
Juryauswahl
Die vielschichtige und kurzweilige Inszenierung "Kaffee mit Zucker?" von Laia RiCa bewegt sich zwischen Materialperformance, Figurentheater, biografischem und zeitgenössischem Dokumentartheater.
Ich trinke keinen Kaffee – habe ich nie gemocht –, habe mir aber sagen lassen, dass ein guter Kaffee vielseitig und abwechslungsreich schmecke – und vielleicht lässt sich das auf dieses Theatererlebnis übertragen: eine Mischung aus biografisch gestützten Erzählungen (von identitätspolitischen Aspekten über Familiengeschichte und Alltagsrassismen), Lecture Performance (über postkoloniale Kontinuitäten, Konsum und Globalisierung), Livemusik und Gesang, performativen Elementen sowie dokumentarischen Ton- und Video-Einspielern, die montiert und verfremdet werden. Was Laia RiCa und die Musikerin Yahima Piedra Córdova in unserem Beisein zusammenmischen, ist hochgradig interdisziplinär, synästhetisch, spielerisch und überraschend niedrigschwellig. Die beiden Materialien Kaffee und Zucker, als Metapher für unterschiedliche Identitätsmerkmale, treten in ihren unterschiedlichsten Aggregatzuständen in ein poetisches Dominanz- und Wechselverhältnis und bleiben dabei stets anschlussfähig für ähnliche und andere Fragen nach Identität und Zugehörigkeit.
Das Begleitmaterial für Lehrer:innen, die mit ihrer Klasse eine Vorstellung besuchen, finden Sie hier: Interner Link: Begleitmaterial "Kaffee mit Zucker?"
English Version
Laia RiCa’s complex and lively production "Kaffee mit Zucker?" shifts between a performance with materials, puppet theatre and biographical and contemporary documentary theatre.
I don’t drink coffee – I’ve never liked it – but I’ve been told that good coffee tastes complex and varied – and perhaps the same goes for this theatre experience: a mixture of biographically supported stories (about aspects of identity politics such as family history and everyday racism), lecture performance (about post-colonial continuities, consumption and globalisation), live music and singing, and performative elements with the addition of sound and video clips that have been edited together and distorted. What Laia Ribera Cañénguez and the musician Yahima Piedra Córdova mix together in our presence is extremely interdisciplinary, synaesthetic, playful and surprisingly accessible. In their most varied forms, the two materials coffee and sugar, as a metaphor of different identifying markers, enter a poetic relationship of dominance and interaction, consistently remaining open to similar and other questions of identity and allegiance.
Laia RiCa
Laia Ribera Cañénguez, geboren in El Salvador, hat Physical Theatre in Barcelona und Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin studiert. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Dokumentar- und Objekttheater, zwischen Performance, Physical und Visual Theatre, mit einem starken Bezug zur bildenden Kunst. 2015 zog sie aus Mittelamerika nach Berlin.
Kaffee mit Zucker?
Kaffee mit Zucker?
Kaffee mit Zucker?
Laia RiCas Stück „Kaffee mit Zucker?“ mischt gekonnt dokumentarische Video-Einspieler mit Live-Musik, Gesang und performativen Elementen.
Kaffee mit Zucker?
Kaffee mit Zucker?
Kaffee mit Zucker?
Kaffee mit Zucker?
Laia RiCas Stück „Kaffee mit Zucker?“ mischt gekonnt dokumentarische Video-Einspieler mit Live-Musik, Gesang und performativen Elementen.
Produktion
Künstlerische Leitung, Text und Spiel: Laia Ribera Cañénguez
Dramaturgie und Außenblick: Antonio Cerezo
Musik (Live-Performance): Yahima Piedra Córdova
Live Visuals: Daniela del Pomar
Künstlerische Mitarbeit: Leicy Valenzuela
Bühnenbild: Marian Nketiah
Lichtdesign: Vanessa Farfán
Licht on Tour: Vanessa Farfán und Sebastián Solórzano
Dramaturgische Beratung: Ruschka Steininger
Produktionsassistenz: Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti
Dauer: 60 Minuten
Altersempfehlung: 13+. Für Schulklassen geeignet ab 8. Klasse.
Sprache: Deutsch (30.9.), Spanisch (1.10.)
Eine Produktion von Laia RiCa in Koproduktion mit der GFP München/wunder. Internationales Figurentheaterfestival. Gefördert durch die Einzelprojektförderung der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Die Recherche wurde unterstützt durch das Residenzprogramm Schloss Bröllin, Fidena Residenz-Programm und TakeCareResidenzen / Fonds Darstellende Künste.