in deutscher Sprache // ab 6. Klasse
An ihrem 21. Geburtstag denkt eine junge Frau an ihre vorherigen Wiegenfeste zurück und erzählt von ihrer Kindheit, die geprägt war von Armut und Entbehrungen. Die Vielzahl der einzelnen Geschichten verdichtet sich zu einem Kaleidoskop, das deutlich macht, was es für Kinder und Jugendliche bedeutet, in einer nach materiellem Wohlstand strebenden Gesellschaft arm zu sein. Mit 18 ist es der Führerschein, den man sich nicht leisten kann, mit 14 sind es Shoppingtouren mit Freund:innen, Kinobesuche, ein eigenes Zimmer oder Ferien am Meer – allesamt Dinge, die für Söhne und Töchter aus wohlsituierten Familien selbstverständlich sind, für arme Kinder jedoch nicht.
Die Stückentwicklung basiert auf zahlreichen Interviews. In Armut lebende Kinder und Jugendliche berichten von ihren Alltagserfahrungen, ihren Strategien, die ständige Geldknappheit zu vertuschen, ihren Vorstellungen von der Zukunft und ihrem persönlichen Verhältnis zu Geld. Mit unterschiedlichen Mitteln wie Sprache, Tanz, Zeichnungen, Projektionen, Musik und nicht zuletzt den O-Tönen der Kinder und Jugendlichen selbst wird eine fiktive Armutsbiografie entworfen, die vielfältige Perspektiven eröffnet. Ohne Stigma oder Romantisierung wird die soziale Dimension von Kinderarmut sichtbar.
Mit „All about Nothing“ zeigt das Künstler:innenkollektiv pulk fiktion eindrücklich, dass manche Kinder von Anfang an keine Chance haben, sich aus dem Teufelskreis der Armut zu befreien. Es macht deutlich, dass dies nur selten ein individuelles, sondern ein strukturelles Problem ist. Ohne mahnenden Zeigefinger sensibilisiert es die Zuschauer:innen für die Situation der Betroffenen und schafft eine Öffentlichkeit für die Perspektive von Kindern und Jugendlichen, die in Armut leben. Das sind in Deutschland aktuell rund 2,05 Millionen Mädchen und Jungen. Nahezu jedes siebte Kind.
Mit: Norman Grotegut, Elisa Hofmann, Manuela Neudegger, Sebastian Schlemminger
Konzept: pulk fiktion
Regie: Hannah Biedermann und Eva von Schweinitz
Ausstattung: Stephanie Zurstegge
Choreografie: Elisa Hofmann
Sounddesign und computergesteuerte Elemente: Sebastian Schlemminger
Dramaturgie / NRW-Stipendium: Carina Eberle
Produktion: Zwei Eulen – Büro für Kulturkonzepte
Produktionsleitung Gastspiele: Esther Schneider
Eine Koproduktion von: pulk fiktion mit dem FFT Düsseldorf und dem Theater Bonn
In Kooperation mit: Freies Werkstatt Theater Köln
Gefördert durch: Stadt Köln, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und Fonds Darstellende Künste
Die Münchner Aufführungen von „All About Nothing – Ein Stück über Kinderarmut“ wurden unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.
Spielstätte:
Schauburg
Vorstellungstermine:
Mo., 5. November 2018, 11 Uhr
Mo., 5. November 2018, 18 Uhr
Di., 6. November 2018, 11 Uhr
Publikumsgespräche am 5. November 2018 (11+18 Uhr):
Mit: Eva Götz (Stadtjugendamt München) und pulk fiktion (Norman Grotegut, Elisa Hofmann, Manuela Neudegger, Sebastian Schlemminger, Hannah Biedermann)
Moderation: Beata Anna Schmutz (Dramaturgische Gesellschaft, Nationaltheater Mannheim)
Kuratiert von: Anne Paffenholz (bpb)
Begleitmaterial für Lehrerinnen und Lehrer:
Interner Link: Begleitmaterial "All about Nothing"
Externer Link: http://www.pulk-fiktion.de/