Ein steinernes Denkmal für den Wandel, den der Sturz des Faschismus in der Interner Link: sowjetischen Besatzungszone herbeigeführt hat“, so beschreibt die Berliner Zeitung am 10. April 1949 das Gut Bärenklau. Lange Zeit habe hier eine reiche Unternehmerfamilie gewohnt, nun aber soll das Schloss als Erholungsheim des Interner Link: Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) für Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellte dienen. Das Gut ist 1945 enteignet und in Volkseigentum überführt, die dazugehörenden landwirtschaftlichen Nutzflächen sind an „Neubauern“ – Flüchtlinge, Vertriebene, Landlose – abgegeben worden. Der FDGB benennt das Heim nach Georgi Dimitroff, dem 1949 verstorbenen Chef der Kommunistischen Internationale und bulgarischen Regierungschef. Er gehört wegen seiner mutigen Haltung im Reichstagsbrandprozess 1933 während der DDR-Zeit zu den von der Interner Link: Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gefeierten Vorkämpfern. Schloss Bärenklau ist kein Einzelfall. In der DDR werden repräsentative, zuvor privat genutzte Gebäude enteignet. Schlösser und Gutshäuser werden zu Erholungsheimen und Sanatorien, zu Internaten, Trainingszentren und Kinderheimen umgebaut. Die dazugehörenden Parks werden meist für die Allgemeinheit geöffnet. Auf dem vereisten See am Schloss Bärenklau etwa lernt so manches Kind aus der Umgebung Schlittschuhlaufen. Auch in den westlichen Besatzungszonen wird 1945 über eine Bodenreform nachgedacht. Letztlich bleiben die Besitzverhältnisse dort jedoch unangetastet.
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