In West- und Ostdeutschland verlief die Bevölkerungsentwicklung seit 1950 gegenläufig. In Westdeutschland erhöhte sich die Bevölkerungszahl sowohl von 1950 bis 2005 als auch zwischen 2011 und 2019. In Ostdeutschland verringerte sich die Bevölkerungszahl in den Jahren 1950 bis 2010 und – ohne Berlin – auch in der Zeit von 2011 bis 2019. Im Zeitraum 2011 bis 2019 ist die Bevölkerungszahl Deutschlands aufgrund der hohen Nettozuwanderung gestiegen. Im Jahr 2019 lag der Bevölkerungsstand bei 83,2 Millionen.
Fakten
Die Bevölkerungszahl in Deutschland bzw. dem Deutschen Reich hat über einen langen Zeitraum hinweg stetig zugenommen. Sie erhöhte sich von 41 Millionen im Jahr 1871 auf 56 Millionen um 1900 und weiter auf gut 69 Millionen im Jahr 1939 (Gebietsstand Ende 1937). Auf dem heutigen Gebietsstand Deutschlands lag die Bevölkerungszahl im Jahr 1952 zum ersten Mal bei mehr als 70 Millionen und 1991 zum ersten Mal bei mehr als 80 Millionen. Allerdings hat sich die Wachstumsdynamik im zeitlichen Verlauf zunehmend abgeschwächt. Nach einem ersten Höchststand im Jahr 2002 war die Bevölkerungszahl zunächst sogar rückläufig: Zwischen 2002 und 2010 fiel sie von 82,5 auf 81,8 Millionen.
Im Jahr 2011 wurde in Deutschland nach 24 Jahren wieder eine Volkszählung durchgeführt, der Zensus 2011. Hiernach lebten 2011 80,3 Millionen Einwohner in Deutschland – und damit rund 1,5 Millionen weniger als bei der bis dahin gültigen Bevölkerungszahl aus der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung. Aufgrund der hohen Nettozuwanderung seit dem Jahr 2011 ist die Bevölkerungszahl im Zeitraum 2011 bis 2019 jedes Jahr gestiegen. Der Bevölkerungsstand lag am 31.12.2019 bei 83,2 Millionen.
In West- und Ostdeutschland verlief die Bevölkerungsentwicklung seit 1950 gegenläufig. In Westdeutschland erhöhte sich die Bevölkerungszahl sowohl von 1950 bis 2005 als auch zwischen 2011 und 2019. Lediglich im Zeitraum 2005 bis 2009/2010 kam es zu einem leichten Bevölkerungsrückgang (rund 275.000). Im Gegensatz dazu hat sich die Bevölkerungszahl in Ostdeutschland zwischen 1950 und 2010 immer weiter verringert. Wird Ostdeutschland ohne Berlin betrachtet, gilt dies insgesamt auch für die Zeit von 2011 bis 2019.
Im Jahr 2018 wurden rund 787.500 Kinder lebend geboren. Die Zahl der Sterbefälle lag bei knapp 955.000. Daraus ergibt sich ein Geburtendefizit bzw. Sterbeüberschuss von rund 167.500 im Jahr 2018 (Differenz aus Geburten und Sterbefällen). Ohne Nettozuwanderung würde die Bevölkerung in Deutschland seit 1972 schrumpfen. Allein im Zeitraum 2011 bis 2018 lag der Überschuss an Gestorbenen bei knapp 1,4 Millionen. Wie oben beschrieben konnte der positive Wanderungssaldo in den Jahren 2011 bis 2018 das Geburtendefizit in Deutschland mehr als ausgleichen. In der Folge stieg die Bevölkerungszahl in diesem Zeitraum von 80,3 auf 83,0 Millionen.
Mit 83 Millionen Einwohnern auf 357.582 Quadratkilometern (km²) ist Deutschland eines der am dichtesten besiedelten Länder Europas. Während in der Europäischen Union im Jahr 2017 durchschnittlich 118 Personen je km² lebten, lag die Bevölkerungsdichte in Deutschland Ende 2018 bei 232 Personen je km².
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
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Zusammen mit der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Differenz Lebendgeburten/Sterbefälle) bestimmen die Wanderungsbewegungen den Bevölkerungsstand insgesamt. Der Anteil beider Faktoren hat sich im Zeitverlauf erheblich verändert. Informationen zu diesem Thema finden Sie
Der Wanderungssaldo ist die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung. Der Saldo ist positiv, wenn mehr Personen zuwandern als abwandern und negativ, wenn die Abwanderung überwiegt.