Im Jahr 2014 wurde knapp ein Viertel des weltweiten Primärenergie-Verbrauchs mit Gas gedeckt (23,7 Prozent). Davon wurde wiederum knapp ein Drittel vor dem Verbrauch grenzüberschreitend transportiert (29,3 Prozent) – 66,6 Prozent per Pipeline, 33,4 Prozent als Flüssiggas. Russland ist mit Abstand der wichtigste Gasexporteur (2014: 20,2 Prozent), gefolgt von Katar (12,4 Prozent) und Norwegen (10,1 Prozent). Bei den Handelsströmen im Bereich der Energieversorgung sind häufig regionale Präferenzen festzustellen: Beispielsweise bezog Japan – als weltweit größter Gasimporteur – im Jahr 2014 fast die Hälfte der Flüssiggasimporte aus nur vier Staaten derselben Region (48,9 Prozent). Katar lieferte – als weltweit zweitgrößter Gasexporteur – 72,0 Prozent seiner Flüssiggasexporte in die Region Asien-Pazifik. Russland setzte 2014 fast vier Fünftel des Pipeline-Exports in Europa ab (78,8 Prozent). Wiederum bezog Deutschland 45,3 Prozent der Pipeline-Importe aus Russland, 32,6 Prozent aus Norwegen und 21,3 Prozent aus den Niederlanden.
Fakten
Knapp ein Viertel des weltweiten Primärenergie-Verbrauchs wurde im Jahr 2014 mit Gas gedeckt (23,7 Prozent). Da natürliche Rohstoffaufkommen ungleich verteilt sind und die rohstoffreichen Staaten nicht gleichzeitig die Hauptverbraucher sind, ist ein Großteil der Staaten durch den Handel mit Gas vernetzt. Nach Angaben des Energiekonzerns British Petroleum (BP) wurde vom gesamten Gasverbrauch des Jahres 2014 knapp ein Drittel vor dem Verbrauch grenzüberschreitend transportiert (29,3 Prozent) – jeden Tag 2,5 Millionen Tonnen Öläquivalent. Das per Pipeline transportierte Gas hatte mit 66,6 Prozent einen deutlich höheren Anteil am Export als das Flüssiggas mit 33,4 Prozent. Allerdings lagen die entsprechenden Werte im Jahr 2008 noch bei 72,2 bzw. 27,8 Prozent.
Allein auf Japan (12,1 Prozent), Deutschland (8,5 Prozent) und die USA (7,7 Prozent) entfiel 2014 mehr als ein Viertel des weltweiten Gasimports (insgesamt 28,3 Prozent). Bezogen auf die einzelnen Regionen entfiel im Jahr 2014 der größte Anteil am weltweiten Gasimport auf Europa – 41,2 Prozent. Darauf folgte die Region Asien-Pazifik mit einem Anteil von 30,1 Prozent.
Auf der anderen Seite hatten 2014 lediglich fünf Staaten einen Anteil von 54,7 Prozent am weltweiten Gasexport: Russland (20,2 Prozent), Katar (12,4 Prozent), Norwegen (10,1 Prozent), Kanada (7,5 Prozent) und die Niederlande (4,4 Prozent). Während der Anteil Kanadas im Jahr 2008 noch bei 12,7 Prozent lag, konnte insbesondere Katar seine Stellung als Gasexporteur in den vergangenen Jahren ausweiten: 2008 entfielen auf Katar noch 7,0 Prozent des weltweiten Gasexports.
Obwohl die Handelsströme im Bereich der Energieversorgung weltumspannend sind, sind häufig regionale Präferenzen festzustellen. Beispielsweise bezog Japan – als weltweit größter Gasimporteur – im Jahr 2014 fast die Hälfte der Flüssiggasimporte aus nur vier Staaten derselben Region: Australien, Malaysia, Indonesien sowie Brunei Darussalam (insgesamt 48,9 Prozent). Katar lieferte – als weltweit zweitgrößter Gasexporteur – 72,0 Prozent seiner Flüssiggasexporte in die Region Asien-Pazifik.
Da es sich bei einer Pipeline um ein geschlossenes System handelt, bei dem die technischen und finanziellen Anforderungen mit zunehmender Länge steigen, ist die regionale Konzentration bei Gasexporten per Pipeline noch höher: Die Pipeline-Exporte Russlands wurden im Jahr 2014 zu 78,8 Prozent in Europa und zu 21,2 Prozent in anderen Nachfolgestaaten der UdSSR abgesetzt. Norwegen und die Niederlande exportierten 100 Prozent ihres per Pipeline exportierten Gases nach Europa, dasselbe gilt für den Gasexport Kanadas in die USA. Auf der anderen Seite bezog Deutschland 45,3 Prozent der Pipeline-Importe aus Russland, 32,6 Prozent aus Norwegen und 21,3 Prozent aus den Niederlanden. Bei den übrigen Staaten Europas stammten 39,4 Prozent der Pipeline-Importe aus Russland, 26,5 Prozent aus Norwegen und 9,4 Prozent aus den Niederlanden.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Primärenergie ist die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie. Primärenergieträger sind zum Beispiel Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Wasser, Wind, Kernbrennstoffe, Solarstrahlung und so weiter. Aus der Primärenergie wird durch Aufbereitung zum Beispiel in Kraftwerken oder Raffinerien die Endenergie (Sekundärenergie). Die Form der Energie, in der sie tatsächlich vom Anwender verwendet wird, wird Nutzenergie genannt. Ein Beispiel: Rohöl (Primärenergie) wird zu Heizöl (Endenergie/Sekundärenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie).
Um die Energieträger vergleichbar zu machen, werden sie mithilfe einzelner Umrechnungsfaktoren auf das Öl bezogen (Öläquivalent). Nach Angaben des Energiekonzerns British Petroleum (BP) entspricht eine Tonne Öläquivalent beispielsweise in etwa 1,5 Tonnen Steinkohle, 1.111 Kubikmeter Erdgas oder auch 12 Megawattstunden (Primärenergie).
UdSSR – Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Haupthandelsströme – Erdgas
Per Pipeline, in Milliarden Kubikmeter, 2014
Pipeline | ||||
---|---|---|---|---|
Import | Export | |||
Welt | 663,9 | Welt | 663,9 | |
nach Regionen | nach Staaten/Teilregionen | |||
Europa | 361,9 | Russland | 187,4 | |
Nordamerika | 116,9 | Norwegen | 101,1 | |
Nachfolgestaaten der UdSSR | 73,8 | Kanada | 74,6 | |
Asien-Pazifik | 57,8 | Niederlande | 44,1 | |
Mittlerer Osten | 27,2 | USA | 42,3 | |
Süd- und Zentralamerika | 17,8 | Turkmenistan | 41,6 | |
Afrika | 8,5 | Algerien | 23,5 | |
nach Staaten/Teilregionen | andere Europa | 23,4 | ||
Deutschland | 85,0 | Katar | 20,1 | |
USA | 74,6 | Bolivien | 16,4 | |
Italien | 46,9 | Myanmar | 12,7 | |
Türkei | 41,1 | Kasachstan | 11,4 | |
Vereinigtes Königreich | 32,9 | Vereinigtes Königreich | 10,6 | |
China | 31,3 | Iran | 9,6 | |
Frankreich | 27,4 | Indonesien | 9,5 | |
Belgien | 26,8 | Usbekistan | 8,5 | |
Russland | 24,2 | Aserbaidschan | 7,7 | |
Niederlande | 23,2 | andere Asien-Pazifik | 7,3 | |
Kanada | 21,8 | Libyen | 6,0 | |
Mexiko | 20,5 | andere Afrika | 4,8 | |
andere Europa | 18,2 | andere Süd- und Zentralamerika | 1,3 | |
Vereinigte Arabische Emirate | 18,0 | |||
Belarus | 17,9 | |||
Ukraine | 17,5 | |||
Spanien | 15,4 | |||
Brasilien | 11,1 | |||
Polen | 10,6 | |||
Thailand | 9,7 | |||
Singapur | 8,3 | |||
Österreich | 7,7 | |||
andere Nachfolgestaaten der UdSSR | 7,4 | |||
Tschechische Republik | 7,3 | |||
Iran | 6,9 | |||
Kasachstan | 6,7 | |||
Australien | 5,7 | |||
Argentinien | 5,4 | |||
Ungarn | 5,2 | |||
Irland | 4,5 | |||
andere Afrika | 4,5 | |||
Slowakei | 4,3 | |||
Südafrika | 4,0 | |||
Finnland | 3,1 | |||
Malaysia | 2,9 | |||
Griechenland | 2,3 | |||
Oman | 2,1 | |||
andere Süd- und Zentralamerika | 1,3 | |||
Jordanien | 0,3 |
Quelle: British Petroleum (BP): Statistical Review of World Energy 2015
Haupthandelsströme – Erdgas
Flüssiggas (LNG), in Milliarden Kubikmeter, 2014
Flüssiggas (LNG)1 | ||||
---|---|---|---|---|
Import | Export | |||
Welt | 333,3 | Welt | 333,3 | |
nach Regionen | nach Staaten/Teilregionen | |||
Asien-Pazifik | 242,7 | Katar | 103,4 | |
Europa und Eurasien | 52,1 | Malaysia | 33,9 | |
Süd- und Zentralamerika | 21,4 | Australien | 31,6 | |
Nordamerika | 11,6 | Nigeria | 25,3 | |
Mittlerer Osten | 5,4 | Indonesien | 21,7 | |
nach Staaten/Teilregionen | Trinidad und Tobago | 19,3 | ||
Japan | 120,6 | Algerien | 17,3 | |
Südkorea | 51,1 | Russland | 14,5 | |
China | 27,1 | Oman | 10,6 | |
Indien | 18,9 | Jemen | 8,9 | |
Taiwan | 18,1 | Brunei Darussalam | 8,3 | |
Spanien | 15,5 | andere Europa2 | 8,2 | |
Vereinigtes Königreich | 11,3 | Vereinigte Arabische Emirate | 8,0 | |
Mexiko | 9,3 | Peru | 5,7 | |
Brasilien | 7,9 | Norwegen | 5,3 | |
Türkei | 7,3 | Äquatorial-Guinea | 5,0 | |
Frankreich | 7,1 | Papua-Neuguinea | 4,7 | |
Argentinien | 6,5 | Angola | 0,5 | |
Italien | 4,5 | USA2 | 0,4 | |
Chile | 3,8 | Ägypten | 0,4 | |
andere Europa und Eurasien | 3,5 | Südkorea2 | 0,2 | |
andere Süd- und Zentralamerika | 3,0 | Brasilien2 | 0,1 | |
Belgien | 2,9 | |||
Singapur | 2,6 | |||
Malaysia | 2,4 | |||
Thailand | 1,9 | |||
USA | 1,7 | |||
Kanada | 0,6 |
Fußnote: 1 liquefied natural gas
Fußnote: 2 einschließlich Re-Exporten
Quelle: British Petroleum (BP): Statistical Review of World Energy 2015