Im Jahr 2014 wurde mehr als die Hälfte des weltweiten Primärenergie-Verbrauchs mit Öl und Gas gedeckt (56,3 Prozent). Durch die ungleiche Verteilung der natürlichen Rohstoffaufkommen wurden zwei Drittel des Öls vor dem Verbrauch grenzüberschreitend transportiert (66,2 Prozent). Beim Gas war es knapp ein Drittel (29,3 Prozent). Vom grenzüberschreitenden Handel mit Öl und Gas wurden wiederum 27,5 Prozent innerhalb der Regionen gehandelt (Intraregionaler Handel) und 72,5 Prozent zwischen den Regionen (Interregionaler Handel). Bezogen auf den interregionalen Öl- und Gasexport waren 2014 der Mittlere Osten (41,3 Prozent), die Nachfolgestaaten der UdSSR (23,3 Prozent) sowie Afrika (14,4 Prozent) die drei wichtigsten Exportregionen. Die mit Abstand größte Importregion war Asien-Pazifik (48,2 Prozent). Entsprechend wurden 2014 auch gut drei Viertel der interregionalen Öl- und Gasexporte des Mittleren Ostens in die Region Asien-Pazifik exportiert (75,9 Prozent).
Fakten
Mit 56,3 Prozent wurde im Jahr 2014 mehr als die Hälfte des weltweiten Primärenergie-Verbrauchs mit Öl und Gas gedeckt (32,6 bzw. 23,7 Prozent). Da natürliche Rohstoffaufkommen ungleich verteilt sind und die rohstoffreichen Staaten nicht gleichzeitig die Hauptverbraucher sind, ist ein Großteil der Staaten durch den Handel mit Öl und Gas vernetzt. Nach Angaben des Energiekonzerns British Petroleum (BP) wurden vom gesamten Ölverbrauch des Jahres 2014 zwei Drittel vor dem Verbrauch grenzüberschreitend transportiert (66,2 Prozent). Beim Gasverbrauch lag der entsprechende Anteil bei knapp einem Drittel (29,3 Prozent) – dabei wurden zwei Drittel des Gases per Pipeline transportiert (66,6 Prozent) und ein Drittel als Flüssiggas (33,4 Prozent).
Die von BP erfassten Haupthandelsströme (siehe auch "Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen") beziehen sich auf den Handel mit 3.685 Millionen Tonnen Öläquivalent Erdöl und Erdgas (2.788 bzw. 897 Mio. t) im Jahr 2014. Davon wurden 27,5 Prozent innerhalb der Regionen gehandelt (Intraregionaler Handel) und 72,5 Prozent zwischen den Regionen (Interregionaler Handel). Gut zwei Fünftel des interregionalen Exports stammten dabei aus dem Mittleren Osten (41,3 Prozent), knapp ein Viertel aus den Nachfolgestaaten der UdSSR (23,3 Prozent) und ein weiteres Siebtel aus Afrika (14,4 Prozent). Zusammen hatten diese drei Regionen einen Anteil von 78,9 Prozent am interregionalen Öl- und Gasexport. Auf der anderen Seite war im Jahr 2014 Asien-Pazifik die Region mit dem höchsten Anteil am interregionalen Öl- und Gasimport (48,2 Prozent). Darauf folgten Europa (31,2 Prozent) und Nordamerika (10,4 Prozent). Zusammen hatten diese drei Regionen einen Anteil von 89,8 Prozent am interregionalen Öl- und Gasimport.
Bezogen auf den interregionalen Öl- und Gasexport des Mittleren Ostens entfielen im Jahr 2014 75,9 Prozent auf die Region Asien-Pazifik. Die Nachfolgestaaten der UdSSR exportierten hingegen vor allem nach Europa (69,9 Prozent des interregionalen Exports). Auf der anderen Seite bezog Europa 52,1 Prozent des interregionalen Öl- und Gasimports von den Nachfolgestaaten der UdSSR und 21,6 Prozent aus Afrika. Aus dem Mittleren Osten stammten lediglich 15,7 Prozent – etwas weniger als intraregional aus Norwegen und den Niederlanden von den anderen Staaten Europas importiert wurde. Auch für Nordamerika ist die Bedeutung des Mittleren Ostens vergleichsweise gering: Zwar stammten 36,0 Prozent des interregionalen Öl- und Gasimports aus dem Mittleren Osten. Mit rund 100 Millionen Tonnen Öläquivalent bleibt dieser jedoch weit hinter dem intraregionalen Öl- und Gashandel Nordamerikas – in Höhe von insgesamt rund 380 Millionen Tonnen Öläquivalent – zurück. Allein der Öl- und Gasimport der USA aus Kanada lag 2014 bei 235 Millionen Tonnen Öläquivalent.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Um die Haupthandelsströme im Bereich des Erdöl- und Gashandels abzubilden, wurden hier die Daten des Energiekonzerns British Petroleum (BP) in einer Grafik zusammengefasst. Dabei ist zu beachten, dass von BP nicht alle Ex- und Importe erfasst wurden. Insbesondere fehlen beim Öl Daten zum Handel innerhalb der einzelnen Regionen (Intraregionaler Handel) – lediglich für die Regionen Nordamerika und Asien-Pazifik liegen entsprechende Daten vor.
Primärenergie ist die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie. Primärenergieträger sind zum Beispiel Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Wasser, Wind, Kernbrennstoffe, Solarstrahlung und so weiter. Aus der Primärenergie wird durch Aufbereitung zum Beispiel in Kraftwerken oder Raffinerien die Endenergie (Sekundärenergie). Die Form der Energie, in der sie tatsächlich vom Anwender verwendet wird, wird Nutzenergie genannt. Ein Beispiel: Rohöl (Primärenergie) wird zu Heizöl (Endenergie/Sekundärenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie).
Um die Energieträger vergleichbar zu machen, werden sie mithilfe einzelner Umrechnungsfaktoren auf das Öl bezogen (Öläquivalent). Nach Angaben des Energiekonzerns British Petroleum (BP) entspricht eine Tonne Öläquivalent beispielsweise in etwa 1,5 Tonnen Steinkohle, 1.111 Kubikmeter Erdgas oder auch 12 Megawattstunden (Primärenergie).
1.000 Kubikmeter Gas (natural gas – NG/liquefied natural gas – LNG) entsprechen 0,9 Tonnen Rohöl (metrisch).
UdSSR – Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken