In der Europäischen Union (EU) war im Jahr 2017 das Einkommen des Fünftels der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen rund 5-mal höher als das des Fünftels der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen. In keinem EU-Staat sind die Einkommen ungleicher verteilt als in Bulgarien. Das verfügbare, gewichtete Gesamteinkommen der 20 Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen überstieg das Einkommen der 20 Prozent der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen im Jahr 2017 um mehr als das Achtfache (Faktor 8,2). Auch in Litauen (7,3), Spanien (6,6) und Rumänien (6,5) sind die Einkommen sehr ungleich verteilt. Hingegen hatten Slowenien und Tschechien (Faktor 3,4) sowie Finnland und die Slowakei (3,5) im Jahr 2017 die niedrigsten Werte bei der Einkommensungleichheit in der EU (Deutschland: Faktor 4,5).
Fakten
Die Ungleichheit bei der Einkommensverteilung wird hier als Verhältnis zwischen dem Einkommen der Bevölkerung im oberen und dem Einkommen der Bevölkerung im unteren Fünftel der Einkommensverteilung dargestellt. In der Europäischen Union (EU) war im Jahr 2017 das Einkommen des Fünftels der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen 5,1-mal höher als das des Fünftels der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen (2005: 5,0 / 2010: 4,9). Auch im Euroraum (19 Länder) lag der entsprechende Faktor bei 5,1.
Die Einkommensungleichheit war 2017 in Bulgarien (Faktor 8,2), Litauen (7,3), Spanien (6,6), Rumänien (6,5), Lettland (6,3) und Griechenland (6,1) am stärksten ausgeprägt. Hingegen hatten Slowenien und Tschechien (Faktor 3,4), Finnland und die Slowakei (3,5) sowie Belgien (3,8) die niedrigsten Werte bei der Einkommensungleichheit. In Deutschland war das verfügbare, gewichtete Gesamteinkommen der einkommensstärksten 20 Prozent der Bevölkerung 4,5-mal so hoch wie das der einkommensschwächsten 20 Prozent. Von den sechs Nicht-EU-Staaten, für die Eurostat Daten zur Verfügung stellt, fielen 2017 drei durch hohe und zwei durch geringe Einkommensungleichheit auf: Serbien (Faktor 9,7), die Türkei (8,6) und Nordmazedonien (6,6) standen dabei auf der einen und Island (3,3) und Norwegen (3,7) auf der anderen Seite (Schweiz: 4,4).
Ausgeprägter ist die Einkommensungleichheit, wenn nicht die 20 Prozent der Bevölkerung mit den höchsten bzw. niedrigsten Einkommen verglichen werden (oberstes und unterstes Quintil), sondern die 10 Prozent der Bevölkerung mit den höchsten bzw. niedrigsten Einkommen (oberstes und unterstes Dezil). EU-weit war das Einkommen des obersten Zehntels 8,4-mal höher als das des untersten Zehntels. In Serbien war das entsprechende Einkommen 30,4-mal höher. Darauf folgten Bulgarien (Faktor 16,4), die Türkei (16,1), Litauen (13,5), Nordmazedonien (13,2), Spanien (12,8), Italien (12,2), Rumänien (11,6) und Griechenland (11,4).
Weniger ungleich war die Einkommensverteilung in Slowenien, Island und Tschechien – hier war das Einkommen des obersten Zehntels 4,9-mal höher als das des untersten Zehntels. Darauf folgten Finnland (Faktor 5,1), Belgien (5,8), die Slowakei und Norwegen (6,0). In Deutschland war das Einkommen der einkommensstärksten zehn Prozent der Bevölkerung 7,2-mal so hoch wie das der einkommensschwächsten zehn Prozent.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Das Einkommensquintilverhältnis ist das Verhältnis des Gesamteinkommens von den 20 Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen (oberstes Quintil) zum Gesamteinkommen von den 20 Prozent der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen (unterstes Quintil). Unter Einkommen wird das verfügbare Äquivalenzeinkommen verstanden. Beim EU-Gesamtwert handelt es sich um einen nach der Bevölkerungszahl gewichteten Durchschnittswert der Zahlen der einzelnen Mitgliedstaaten. Informationen zur Berechnung des Äquivalenzeinkommens erhalten Sie
Informationen zur Einkommensverteilung erhalten Sie
Informationen zum Einkommen erhalten Sie
Mitglieder des Euroraums im Jahr 2017: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern.