Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit | Europa | bpb.de

Im Jahr 2017 lag die Erwerbstätigenquote der 20- bis unter 65-Jährigen in der Europäischen Union bei 72,2 Prozent – der höchste je in der EU verzeichnete Wert.

Zwischen 2013 und 2023 sank die Zahl der Arbeitslosen von 24,0 auf 13,2 Millionen – das entspricht einem Rückgang von rund 45 Prozent.

In der EU gilt, dass Frauen mit Kindern seltener erwerbstätig sind als Frauen ohne Kinder. Zudem verringert sich die Erwerbsbeteiligung mit steigender Kinderzahl. Für Männer gilt fast das Gegenteil.

Der Bildungsstand der Erwerbsbevölkerung beeinflusst maßgeblich das Arbeitslosigkeitsrisiko. Das gilt sowohl für die Europäische Union insgesamt als auch für jeden einzelnen Mitgliedstaat.

Die Arbeitslosenquote der ausländischen Erwerbsbevölkerung aus Nicht-EU-Staaten war 2017 EU-weit mehr als doppelt so hoch wie die Arbeitslosenquote der Ausländer aus anderen EU-Staaten.

2017 gingen EU-weit 31,7 % der erwerbstätigen Frauen einer Teilzeitbeschäftigung nach. Bei den Männern lag die Teilzeitquote bei 8,8 %. Dabei bestehen riesige Unterschiede zwischen den Staaten.

Generell gilt, dass der Anteil der befristeten Arbeitsverträge umso höher ist, je jünger die Beschäftigten sind. Zudem sind die Verträge von rangniedrigeren Arbeitnehmern am häufigsten befristet.

Im Jahr 2017 wollten neun Millionen Teilzeitbeschäftigte gern mehr Stunden arbeiten. Hinzu kommen weitere 10,4 Millionen Unterbeschäftigte ("Stille Reserve").

Insbesondere zwei Faktoren führten zu einer Erhöhung der Erwerbstätigenquote in der EU: Die zunehmende Erwerbsbeteiligung der Frauen und der Älteren.

Die Erwerbstätigenquote hängt sehr stark vom Bildungsniveau ab. In allen 34 hier betrachten Staaten gilt bei den Männern und bei den Frauen: Je höher die Bildung, desto höher die Erwerbsbeteiligung.

Seit fast zwei Jahrzehnten ist EU-weit die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen etwa zweieinhalbmal so hoch wie die der 25- bis unter 75-Jährigen.

Trotz der sich nur relativ langsam verändernden Arbeitslosenzahlen handelt es sich bei den Arbeitslosen nicht um eine statische Gruppe. Im Gegenteil gibt es jedes Jahr Millionen Zu- und Abgänge.

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 hatte enorme Auswirkungen auf den europäischen Arbeitsmarkt. So erhöhte sich von 2008 auf 2009 in allen EU-Mitgliedstaaten die Arbeitslosenquote.