Von den 38,5 Millionen Ausländern, die Anfang 2017 in der EU lebten, stammten 21,6 Millionen aus Staaten, die nicht zur EU gehören und 16,9 Millionen waren Staatsangehörige eines EU-Mitgliedstaates. Den mit Abstand höchsten Ausländeranteil unter den EU-Mitgliedstaaten hatte Anfang 2017 Luxemburg mit 47,6 Prozent. In Zypern (16,4 Prozent), Österreich, Estland, Lettland, Belgien, Irland, Malta und Deutschland (11,2 Prozent) lag der Ausländeranteil ebenfalls bei mehr als zehn Prozent. Auf der anderen Seite lag der Ausländeranteil in Polen, Rumänien, Litauen, Bulgarien, Kroatien, der Slowakei und Ungarn deutlich unter zwei Prozent. Bezogen auf die absoluten Zahlen und die EU-Staaten lebten Anfang 2017 gut drei Viertel aller Ausländer in nur fünf Staaten: Deutschland, Vereinigtes Königreich, Italien, Frankreich und Spanien. Der Anteil dieser fünf Staaten an der EU-Gesamtbevölkerung war mit 63,0 Prozent deutlich niedriger.
Fakten
Anfang 2017 lebten in den 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) 511,5 Millionen Einwohner. Davon waren 472,8 Millionen bzw. 92,4 Prozent Staatsangehörige des EU-Mitgliedstaates, in dem sie auch lebten. Die 38,5 Millionen Ausländer, die Anfang 2017 legal in der EU lebten, hatten einen Bevölkerungsanteil von 7,5 Prozent. Von den Ausländern stammten 21,6 Millionen bzw. 56,0 Prozent aus Staaten, die nicht zur EU gehören. 16,9 Millionen bzw. 44,0 Prozent waren Staatsangehörige eines EU-Mitgliedstaates.
Bezogen auf die absoluten Zahlen und die EU-Staaten lebten Anfang 2017 die meisten Ausländer in Deutschland (9,2 Mio.), dem Vereinigten Königreich (6,1 Mio.), Italien (5,0 Mio.), Frankreich (4,6 Mio.) und Spanien (4,4 Mio.). In diesen fünf Staaten lebten drei Viertel der 16,9 Millionen Ausländer aus anderen EU-Staaten (12,7 Mio. bzw. 74,8 Prozent) und mehr als drei Viertel der 21,6 Millionen Ausländer aus Nicht-EU-Staaten (16,7 Mio. bzw. 77,4 Prozent). Innerhalb der EU gab es neben den Top 5 lediglich zwei weitere Staaten mit mehr als einer Million Ausländern: Belgien und Österreich (jeweils 1,3 Mio.). Ausgehend von den Daten, die Eurostat zur Verfügung stellt, fällt unter den europäischen Staaten noch die Schweiz durch eine hohe Anzahl an Ausländern auf: Anfang 2017 lebten hier 2,1 Millionen Ausländer, darunter 716.000 aus Staaten, die nicht Mitglied der EU sind.
Relativ zur Gesamtbevölkerung war der Anteil der ausländischen Bevölkerung Anfang 2017 in Luxemburg mit 47,6 Prozent mit Abstand am höchsten. Darauf folgten Zypern (16,4 Prozent), Österreich (15,1 Prozent), Estland (14,9 Prozent) und Lettland (14,3 Prozent). Auch in Belgien, Irland, Malta und Deutschland (11,2 Prozent) lag der Ausländeranteil bei mehr als zehn Prozent. Den niedrigsten Anteil an der Gesamtbevölkerung hatten die Ausländer in Polen und Rumänien mit 0,6 Prozent. Deutlich unter zwei Prozent lag der Ausländeranteil auch in Litauen (0,7 Prozent), Bulgarien und Kroatien (1,1 Prozent), der Slowakei (1,3 Prozent) sowie in Ungarn (1,5 Prozent).
Werden ausschließlich die Nicht-EU-Ausländer betrachtet, ergibt sich vor allem an der Spitze des Rankings eine andere Reihenfolge: Mit Abstand am höchsten war der Anteil der Nicht-EU-Ausländer an der Gesamtbevölkerung in Lettland und Estland (14,0 bzw. 13,7 Prozent). Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass viele Nicht-EU-Ausländer schon vor der Auflösung der Sowjetunion (UdSSR) in den baltischen Staaten gelebt haben, ohne bisher die Staatsangehörigkeit übernommen zu haben. Bezogen auf den Anteil von Nicht-EU-Ausländern folgten auf Lettland und Estland Anfang 2017 Österreich (7,7 Prozent), Luxemburg (6,9 Prozent), Deutschland (6,3 Prozent), Italien (5,8 Prozent), Griechenland (5,6 Prozent) und Spanien (5,3 Prozent).
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