Inhalt
Eine Hand mutiert zur Rakete, eine andere zur Teekanne. Weitere Hände werden zu Käfern oder zu Blumen, Finger zu Bäumen oder Tropfen. Eine Hand landet auf dem Mond und macht dort die ersten Schritte. Viele Hände pulsieren, schwellen an, verändern sich in Undefinierbares. Das ständige Mäandern ist voller Details, gespickt mit Anspielungen und Verweisen, voller Doppeldeutigkeiten und ausgestattet mit einem mitunter grausamen Witz. Vor allem aber lädt der Kurzfilm sein Publikum zum freien Assoziieren ein. In Sekundenschnelle wechselt die Szenerie, als einzige Konstante steht im Mittelpunkt die menschliche Hand, die in verwegenem Tempo immer neue Formen, Gestalten, Bedeutungen annimmt. Der Hintergrund dazu ist tiefschwarz, lichtlos und dunkel wie das ewige All, von dem die Stimmen aus dem Off erzählen. Sie sind Teil von „The Lady Moon Turns Sulky“, des Tracks von Vernon & Burns, die atmosphärisches Rauschen und Tschilpen aus dem Äther zu einer Sound-Collage gefügt haben, die auch ohne jeden Rhythmus einen dynamischen Sog zu entwickeln versteht. Solche Klangminiaturen an der Grenze zum Hörspiel sind die Spezialität der beiden Schotten Mark Vernon und Barry Burns, die vornehmlich mit auf dem Flohmarkt gefundenen Gebrauchsgegenständen und Tonbandaufnahmen arbeiten. Ihre Klänge sind eine perfekte Ergänzung für die Animationsfilme von Mariola Brillowska. Die in Polen geborene und in Hamburg lebende Performerin, Zeichnerin, bildende Künstlerin, Theaterautorin und Professorin ist mit ihren Filmen weniger im Genre Musikvideo als in Galerien und bei Videokunst-Festivals zu Hause. An den vielen verschiedenen, sich in schneller Folge abwechselnden Einzelbildern von „The Lady Moon Turns Sulky“ haben 60 Studierende der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach unter der Leitung von Brillowska mitgearbeitet.
Mehr Informationen
Musik: Vernon & Burns
Produktion: 2006
Spieldauer: 6 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung, Goethe-Institut, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
Verfügbar bis: 31.12.2035
Lizenzhinweise
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