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Hymie's Basement – Lightning Bolts & Man Hands | bpb.de

Hymie's Basement – Lightning Bolts & Man Hands Musikvideo aus der Reihe "Zur Rettung der Popkultur"

von: Markus Wambsganss

Dieses Video zeigt in satten Farben und stillen Einstellungen ein in spätsommerlicher Schönheit erstarrtes Land. Aber etwas fehlt: Die Szenerien sind allesamt menschenleer, die Bewohner/innen verschwunden, die Städte entvölkert.

Inhalt

Der Clip beginnt mit Impressionen deutscher Landschaften: Goldgelbes Getreide wiegt sich im Wind, Laternen leuchten, Straßen führen in die Ferne, Autobahnauffahrten in die Dunkelheit. „Lightning Bolts & Man Hands“ zeigt in satten Farben und stillen Einstellungen ein in spätsommerlicher Schönheit erstarrtes Land. Aber etwas fehlt: Die Szenerien sind allesamt menschenleer, die Bewohner/ innen verschwunden, die Städte entvölkert. Die Erklärung liefert das Musikvideo von Markus Wambsganss in einer Rückblende. Dazu nimmt die Kamera die Perspektive einer Katze ein und zeigt Impressionen aus dem Leben einer Kleinfamilie: das gemeinsam verplauderte Frühstück, ein verlassenes Bügelbrett, den Familienvater vor dem laufenden Fernseher – bis zu dem Moment, in dem ein Lichtblitz alles erhellt und die Leere um sich greift. Der im Auftrag der US-amerikanischen Band Hymie’s Basement entstandene Clip, der auch im Musikfernsehen eingesetzt wurde, formuliert zu den melancholischen Klängen des Lo-Fi-Duos aus Minnesota einen kunstvoll verschränkten Kommentar zur Neutronen-Bombe, während im Songtext die Rede davon ist, dass der Mensch auf einer Bananenschale tödlich verunglücken oder an einer Schneeflocke ersticken könnte. Die Inszenierung, die dem „Du grain à Démoudre Film Festival“ 2006 den 1. Preis in der Sparte Kurzfilm wert war, ist dabei ähnlich unaufgeregt wie das reduzierte, allein auf akustische Gitarre und Stimme bauende Lied, das ohne dramatische Höhepunkte dahintröpfelt: Komplex konstruiert, aber in aller Ruhe steuert die zum Teil rückwärts und in verschiedenen Zeitebenen erzählte Geschichte auf die abschließende, aber dann eher beiläufig ablaufende Katastrophe zu. Nach dem Desaster kehrt eine geradezu himmlische Stille ein und ein Gedanke huscht flüchtig vorbei: Vielleicht wäre die Welt ohne Menschen eine bessere.

Mehr Informationen

  • Musik: Hymie's Basement

  • Produktion: 2004

  • Spieldauer: 7 Min.

  • hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung, Goethe-Institut, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen

  • Verfügbar bis: 31.12.2035

Lizenzhinweise

© ZUR RETTUNG DER POPKULTUR lightning bolts and hands