Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Bit Meddler – Cut | bpb.de

Bit Meddler – Cut Musikvideo aus der Reihe "Zur Rettung der Popkultur"

von: Till Heim

Szenen einer Großstadt: Häuserfronten, Plakatwände, Kraftfahrzeuge im Stau, ein Zug vor Plattenbauten, die Autobahn, Fußgänger/innen, ein Kiosk, ein Stück Mauer – die von Menschenhand geschaffene Welt in unspektakulären, meist computerbearbeiteten Standbildern, die wie zufällig zusammengestellt wirken.

Inhalt

Szenen einer Großstadt: Häuserfronten, Plakatwände, Kraftfahrzeuge im Stau, ein Zug vor Plattenbauten, die Autobahn, Fußgänger/innen, ein Kiosk, ein Stück Mauer – die von Menschenhand geschaffene Welt in unspektakulären, meist computerbearbeiteten Standbildern, die wie zufällig zusammengestellt wirken. Der Titel „Cut“ ist dabei Programm: Zerlegt und neu zusammengesetzt wird das visuelle Material, verzögert und beschleunigt, von Balken in Rot, Weiß und Schwarz überlagert. Einzelne Elemente aus den Stadtansichten machen sich selbständig: Die Schrift eines Plakats fällt aus dem Bild und taucht in anderem Zusammenhang neu auf; das Logo an der Fassade einer Bank beginnt zu wachsen und zu sprießen. Eine Werbewand erhält eine mutierte Botschaft: „Advertisement is dead“. Till Heim, der selbst in der Vergangenheit wiederholt für Werbeagenturen gearbeitet hat, gestaltete seinen Film als staubtrockenen Kommentar zum unmerklich, aber doch bestimmend von der Werbewelt geprägten modernen Leben. Der Clip, Heims Diplomarbeit für sein Mediendesign- Studium an der FH Mainz, enthüllt im Verbund mit den mathematisch abgezirkelten Break-Beats des kalifornischen Produzenten Bit Meddler andererseits aber auch systematisch die strukturellen Parallelen zwischen Musik- und Filmproduktion im Zeitalter der Digitalisierung: Im Rhythmus der klar definierten, aber unregelmäßigen Elektro- Beats werden auch die Bilder zer-, ver- und geschnitten. Hier wie dort wird altes Material absichtsvoll recycelt, wird seine historische Bedeutung herausgearbeitet und anschließend in neue Zusammenhänge gesetzt. Musik und Film ergänzen sich, weil sie in denselben Strukturen arbeiten: Das Medium mag ein anderes sein, die Methoden sind vergleichbar.

Mehr Informationen

  • Musik: Bit Meddler

  • Produktion: 2004

  • Spieldauer: 5 Min.

  • hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung, Goethe-Institut, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen

  • Verfügbar bis: 31.12.2035

Lizenzhinweise

© 2010 Bundeszentrale für politische Bildung