Inhalt
Der Film thematisiert die Rassismus- und Ausgrenzungserfahrungen von Grit Diaz de Arce und Bibiana Malay in ihrer Kindheit und Jugend in der DDR. Beide haben Väter, die zur intellektuellen Elite ihres afrikanischen Landes gehörten und in den 1960er-Jahren zum Studium an der Berliner Humboldt Universität ins „Bruderland“ DDR kamen. Dort verliebten sie sich in zwei junge DDR-Bürgerinnen und wurden Väter von Töchtern. Grit de Arce und Bibiana Malay wuchsen ohne ihre Väter bei ihren Müttern in Ost-Berlin auf.
Ihre Hautfarbe spielte für die beiden keine Rolle. Sie empfanden sich als deutsch und berlinerten schnoddrig. Aber das nutzte wenig, denn ihre Umwelt machte ihnen immer wieder deutlich, dass sie als anders und fremd angesehen wurden. 2019 lernten sich die beiden Künstlerinnen kennen und stellten fest, dass sie ähnliche Erfahrungen haben und entwickelten daraus die szenische Lesung „The dark side oft the GDR“. Darin tragen sie ihre Erlebnisse anhand ihrer Tagebücher, aus Briefen an ihre Mütter, Großeltern oder Freundinnen sowie aus Stasi-Akten vor. Es zeigt sich, dass beide als Kinder und Jugendliche unterschiedliche Strategien entwickelten, um mit dem offenen oder unterschwelligen Rassismus und der Ausgrenzung umzugehen. Ihre Erfahrungen stehen dabei im krassen Gegensatz zur offiziellen bekundeten Völkerfreundschaft in der DDR.
Der Film zeigt Ausschnitte des Bühnenprogramms „The dark side of the GDR“ und Interviewpassagen mit beiden Künstlerinnen zu ihren Rassismuserfahrungen.
Bibiana Malay, geboren 1966 in Ost-Berlin, Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Sie lebt als freischaffende Schauspielerin in Berlin, spielt in Filmen fürs Kino und TV, hat Engagements an Bühnen und ist an verschiedenen Theaterprojekten beteiligt.
Grit Diaz de Arce, geboren 1964 in Ost-Berlin, absolvierte ihr Gesangsstudium an der Musikhochschule Dresden sowie ihr Studium der klassischen Philologie an der Humboldt Universität und der Freien Universität Berlin. Sie lebt in Berlin und arbeitet als Gymnasiallehrerin und Sängerin.
Mehr Informationen
Regie / Interview: Thomas Grimm
Technische Leitung Theater unterm Dach: Oliver Gayk
Kamera: Martin Wolff und James-A. Wehse
Schnitt: James-A. Wehse
Produktion: 07.2024
Spieldauer: 20 Min.
hrsg. von: Zeitzeugen-TV und Bundeszentrale für politische Bildung
Verfügbar bis: 18.09.2031
Lizenzhinweise
Dieser Text und Medieninhalt sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 4.0 - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International" veröffentlicht. Autor/-in: Zeitzeugen-TV für bpb.de
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