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Holodomor Videoglossar „Was man über die Ukraine wissen sollte“
Das ukrainische Wort Holodomor (‚Massentod durch Hunger‘) bezeichnet die Hungersnot in der Ukraine 1932/33 mit 3,5 bis 4 Mio. Toten infolge der sowjetischen Wirtschaftspolitik unter Stalin.
Inhalt
Um die Industrialisierung der Sowjetunion zu finanzieren, führte die Regierung 1928 zunächst Abgabequoten für Getreide zum Verkauf auf dem Weltmarkt ein. Die Landwirtschaft wurde gewaltsam kollektiviert. Damit strebte Stalin zugleich auch die Unterdrückung der ukrainischen Kultur, Sprache und Nation an. Die Landbevölkerung leistete Widerstand und wanderte in die Städte ab. Nachdem im Winter 1931/32 bereits Tausende starben, verschärfte das Regime noch einmal die Requirierung landwirtschaftlicher Produkte, schränkte die Bewegungsfreiheit ein und isolierte die Ukraine nach außen. Im folgenden Winter führte das zum millionenfachen Hungertod unter den Ukrainerinnen und Ukrainern. In der Sowjetunion und der Ukraine konnte erst seit Ende der 1980er Jahre öffentlich über die Katastrophe gesprochen und diese im westlichen Ausland bekannter gemacht werden. Erst 2022 wurde der Holodomor vom Deutschen Bundestag und dem Europaparlament als Genozid am ukrainischen Volk anerkannt.
Guido Hausmann ist Professor der neueren Geschichte Ost- und Südosteuropas mit einem Schwerpunkt auf die Ukraine und Russland/Sowjetunion.
Mehr Informationen
Produktionsfirma: TIME PRINTS Regie & Redaktion: Katja Schmitz-Dräger
Produktion: Sabine Deutrich, Alina Schäfers, Michael Truckenbrodt
Kamera: Franziska Busl, Jakob Härtel
Ton: Anne Oehler, Paul Bartzsch
Schnitt: Paul Bartzsch
Motion Graphics: Sebastian Thor
Produktion: 30.06.2023
Spieldauer: 5 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung, Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS)
Lizenzhinweise
© 2023 Bundeszentrale für politische Bildung, Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS)