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Das Freie Theater versteht sich als Experimentierraum, in dem neue Theatersprachen und Alternativen zu tradierten Darstellungsweisen der Bühnenkunst ausprobiert werden. Ausbildungsstätten wie in Gießen und Hildesheim haben Generationen an theaterwissenschaftlich hochgebildeten und ästhetisch avancierten freien Gruppen hervorgebracht. Wo liegen Chancen, aber auch Risiken dieser Akademisierung und Spezialisierung? Wie schafft man künstlerische Experimente, ohne in Elitismus und Insider-Blasen abzugleiten? Wie lassen sich elaborierte Kunstsprachen popularisieren und vereinfachen?
In diesem Gespräch über Zugänge und Zugangsbarrieren in den freien Künsten stellen wir die Frage nach der Erreichbarkeit des Publikums. Wie vermittelt sich die freie darstellende Kunst an sozial und kulturell ausdifferenzierte Zuschauerschichten, die nicht alle in einem Elternhaus mit einem ZEIT- und Kammerspiele-Abo aufgewachsen sind? Wie wird sie verständlich und anschlussfähig für ein junges Publikum?
Bei der Online-Veranstaltung diskutieren die Theaterkritikerin Eva Behrendt, der Theaterpädagoge Thilo Grawe, die Regisseurin Sahar Rahimi und Klassismus-Forscher*in Francis Seeck. Es moderiert Christian Rakow (nachtkritik.de).
Die vierteilige Streaming-Reihe startete im Vorfeld des Festivals "Politik im Freien Theater", das die bpb in dreijährigem Turnus veranstaltet. Die 11. Festival-Ausgabe wird in Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm, dem Schauspiel Frankfurt und der Festival-AG Frankfurt vom 29. September bis 8. Oktober 2022 in Frankfurt am Main stattfinden. Unter dem Motto "Macht" fokussiert sie auf die Analyse und aktive Mitgestaltung von Handlungsspielräumen sowie die machtkritische Auseinandersetzung mit Herrschaftsverhältnissen, Privilegien und Verteilungsfragen. Eine Ausgabe der Streaming-Reihe von bpb und nachtkritik.de wird im Herbst auch live im Rahmen des Festivals stattfinden.
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Produktion: 12.04.2022
Spieldauer: 82 Min.
hrsg. von: Nachtkritik und Bundeszentrale für politische Bildung
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© Bundeszentrale für politische Bildung und Nachtkritik als Kooperationspartner