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In der Spätphase der Sowjetunion kam dem Begriff Souveränität eine besondere Bedeutung zu. Er umfasste hier noch nicht primär die staatliche Unabhängigkeit, sondern meinte einen Schritt in diese Richtung. Im November 1988 verabschiedete die Estnische Sowjetrepublik als erste ihre Souveränitätserklärung, mit der die nationale Gesetzgebung über die der Sowjetunion gestellt werden sollte. Das dahinterstehende Verständnis von Souveränität leitete sich aus der sowjetischen Verfassung ab, in der die Sowjetrepubliken als souverän definiert und sogar Austritte möglich waren. Die Umsetzung dieser Möglichkeit wurde vor allem von den baltischen Staaten immer weiter vorangetrieben, aber auch im Zentrum der Sowjetunion wurden Prozesse zur Erlangung der Souveränität angestoßen. Gorbatschow hatte den Zusammenhalt der Sowjetunion unterschätzt.
Prof. Dr. Gwendolyn Sasse ist die Wissenschaftliche Direktorin des Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) und Einstein-Professorin für Vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.
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Produktionsfirma: Time Prints
Producerin: Alina Schäfers
Regie/Redaktion: Katja Schmitz-Dräger
Kamera: Franziska Busl
Ton: Anne Oehler
Redaktion bpb: Kateryna Stetsevych
Produktion: 08.2021
Spieldauer: 4 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung und ZOiS
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