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Eine spektakuläre Geburt im Kriegswinter 1942: Eine junge russische Krankenschwester wird von den Wehen überrascht und bringt auf einem Feld an der Wolga ihre Tochter Tamara zur Welt, allein und bei eisigen Temperaturen. In seinem bisher persönlichsten Film widmet sich das Regieduo Tamara Trampe und Johann Feindt der Familiengeschichte von Tamara Trampe.
Die Suche nach dem unbekannten Vater, der als russischer Offizier die junge Krankenschwester schwängerte, gestaltet sich kompliziert, denn die Mutter hat ihr Kriegstrauma nie überwunden und bis zwei Jahre vor ihrem Tod wollte sie nicht über ihre Kriegserlebnisse als Krankenschwester in der Roten Armee sprechen. Die abgegriffenen Familienfotos zeigen vor allem das unbeschwerte Leben vor dem Krieg. Aber so leicht gibt die Regisseurin nicht auf, und in einer Mischung aus persönlichen Erinnerungen an die eigene Kindheit und Gesprächen mit Verwandten und ehemaligen Front-Krankenschwestern in der Ukraine findet sie die Teile des Puzzles.
Warmherzig und berührend wird am Lebensabend der Mutter Familiengeschichte aufgearbeitet und damit auch Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts. Der Zweite Weltkrieg hat seelische Wunden hinterlassen, unter denen auch fast siebzig Jahre nach seinem Ende in der Ukraine mehr als eine Generation leidet. "Meine Mutter, ein Krieg und ich" ist damit auch ein Film über die Allgegenwärtigkeit des Krieges, Frauen an der Front und bleibende seelische Wunden.
Mehr Informationen
Drehbuch und Regie: Tamara Trampe und Johann Feindt
Interviews: Tamara Trampe
Kamera: Johann Feindt
Schnitt: Stephan Krumbiegel
Ton-Design: Dominik Schleier
Ton: Jule Cramer
Produktion: 2014
Spieldauer: 78 Min.
Verfügbar bis: 31.12.2031
Lizenzhinweise
© 2014