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Im sowjetischen Vielsprachenstaat war Diskriminierung aufgrund der Sprache verboten, eine offizielle Amtssprache gab es nicht. Als „Sprache zur Kommunikation zwischen den Völkern“ spielte Russisch de-facto aber dennoch diese Rolle. Nach dem Zerfall der Sowjetunion verlor es seinen Sonderstatus und die Sprachenfrage wurde erneut zum Politikum, denn in den unabhängigen Staaten wurde nun beispielsweise die lettische, armenische oder ukrainische Sprache als Teil der nationalen Identität verstanden. Die Russische Föderation betrachtet die russische Sprache bis heute als wichtiges Instrument, um die Verbindung mit den ehemaligen Sowjetrepubliken aufrechtzuerhalten. Als Reaktion auf Moskaus Vereinnahmung der Russischsprechenden wird in einigen Staaten versucht, den Einfluss des Russischen zurückzudrängen, etwa im Bildungswesen, der Verwaltung oder im Kulturbereich, was wiederum auf Ablehnung bei den russischen Minderheiten stößt. Doch nicht alle möchten sich vom russischen Staat vereinnahmen lassen und einige fordern, die russische Sprache als Ausdruck einer Vielfalt russischer Kulturen wahrzunehmen.
Dr. Nina Frieß ist Slavistin und arbeitet am ZOiS.
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Regie: Katja Schmitz-Dräger
Kamera: Franziska Busl
Produktion: Alina Schäfers
Schnitt: Anne Oehler
Ton: Kuan-Chen Chen
Produktion: 09.2021
Spieldauer: 4 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung und ZOiS
Verfügbar bis: 14.11.2031
Lizenzhinweise
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