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Als Farbrevolutionen bezeichnet man eine Reihe von Massenprotesten, etwa die Rosenrevolution in Georgien, die Orangene Revolution in der Ukraine oder die Tulpenrevolution in Kirgistan. Ausgelöst wurden sie häufig durch eklatante Wahlfälschungen. Hinter der Forderung nach einem demokratischen Machtwechsel stand oft die Hoffnung auf eine umfassendere Demokratisierung und einen besseren Lebensstandard. Farbrevolutionen verliefen sehr unterschiedlich. Gemeinsam sind ihnen die Mittel des zivilen Ungehorsams und kreative Ausdrucksformen. Aktivist*innen knüpften an vorhandene Netzwerke an und bedienten sich einer vernetzten modernen Kommunikation. So haben viele Farbrevolutionen tatsächlich zu einem Machtwechsel geführt. In Osteuropa haben sie damit eine neue Phase im Demokratisierungsprozess eingeleitet. Einen vollständigen Elitenwechsel erreichte dieses Art des politischen Drucks von unten zwar nirgends, trotzdem senden Farbrevolutionen ein wichtiges Signal an autoritäre Machthaber und ihre Gesellschaften.
Prof. Dr. Gwendolyn Sasse ist die Wissenschaftliche Direktorin des Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) und Einstein-Professorin für Vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.
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Regie: Katja Schmitz-Dräger
Kamera: Franziska Busl
Produktion: Alina Schäfers
Schnitt: Anne Oehler
Ton: Kuan-Chen Chen
Redaktion bpb: Kateryna Stetsevych
Produktion: 09.2021
Spieldauer: 4 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung und ZOiS
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