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Ein „neuer Mensch“ als Leitidee gehörte zur sozialistischen Bewegung sowie zum sowjetischen Staat. Dieser Mensch sollte freier, besser und kreativer werden und dem Kollektiv zugewandt sein.
1991 veröffentlichte eine Gruppe von Sozialwissenschaftler*innen um Juri Lewada eine Studie zum „einfachen sowjetischen Menschen“ in der sie versuchten, die Vorstellungen des „Homo Sovieticus“ als analytisches Werkzeug zu benutzen. Aus Umfrageergebnissen leiteten sie einen Menschentypus ab, der sich durch Staatsgläubigkeit, Konformismus und einen zur Schau getragenen Kollektivismus auszeichnet, aber im Wesentlichen das Wohl der Seinen im Sinn hat. Man dachte, dass der Homo Sovieticus als ein Produkt vor allem der totalitären Sowjetzeit unter den neuen Bedingungen aussterben würde. Dreißig Jahre später wird das Konzept noch immer bemüht, um politische Passivität und autoritäre Entwicklungen zu erklären. Daran gibt es auch Kritik.
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Produktionsfirma: Time Prints
Producerin: Alina Schäfers
Regie/Redaktion: Katja Schmitz-Dräger
Kamera: Franziska Busl
Ton: Anne Oehler
Redaktion bpb: Kateryna Stetsevych
Produktion: 08.2021
Spieldauer: 4 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung und ZOiS
Lizenzhinweise
© 2021 Bundeszentrale für politische Bildung/bpb & Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS)