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Am 24. Juli 2010 starben beim Techno-Event Loveparade in Duisburg 21 Menschen im Gedränge, 652 wurden z.T. schwer verletzt. Die Opfer stammen aus Deutschland, China, Australien, Spanien, Italien und den Niederlanden. Auch deshalb sorgt diese Katastrophe international für Aufsehen und es stellt sich vielen die Frage: Wer ist dafür verantwortlich? Der Film "Loveparade – Die Verhandlung" begleitet die juristische Aufarbeitung dieses Unglücks – den so genannten Loveparade-Prozess. Das Mammut-Verfahren dauerte von Dezember 2017 bis Mai 2020 und ging nach 184 Verhandlungstagen ohne Verurteilungen zu Ende.
Der 89-minütige Dokumentarfilm von Dominik Wessely begleitet den gesamten Prozess akribisch. Da Filmaufnahmen in der Verhandlung nicht erlaubt sind, werden Wortprotokolle der Verhandlung angefertigt. Der Film zeigt Szenen vom Unglück, lässt Opfer und Angehörige zu Wort kommen genauso wie beteiligte Polizisten, Sachverständige, Beklagte, Journalisten. Selten für einen solchen Fall haben sich auch die Staatsanwälte und der Richter für ein Interview mit dem Regisseur zur Verfügung gestellt. So gelingt es dem Film, ein differenziertes, multiperspektivisches Bild zu vermitteln, ohne dabei den moralischen Zeigefinger zu heben. Es wird deutlich, wie komplex der Prozess ist, warum er ohne Verurteilungen endet und worin der Unterschied zwischen moralischer und justiziabler Schuld besteht. Nicht zuletzt macht der Film den Zuschauerinnen und Zuschauern an diesem Fall unmissverständlich klar, was für eine wichtige und verantwortungsvolle hoheitliche Aufgabe kommunale Verwaltungen bei der Genehmigung von Großveranstaltungen haben.
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Regie: Dominik Wessely
Buch: Antje Boehmert
Montage & Art Director: Marcel Ozan Riedel bfs
Bildgestaltung: Knut Schmitz bvk, Till Vielrose bvk
Regieassistenz: Carmel Fuhg
Originalton: Jule Buerjes, Filipp Forberg, Michael Arens, Xavi Saucedo, Moritz Minhöfer, Ralf Weber
Weitere Kamera: Hajo Schomerus, Lara Vilanova, Michael Reichert, Sven Klöpper, Grischa Schmitz, Anna Molins, Markus Ruf, Lucia Ajuria
Sprecher/-innen: Nina Petri, Jonas Baeck, Rolf Berg, Thorsten Botenbender, Andreas L. Maier, Bruno Winzen
Produktion: 2020
Spieldauer: 89 Min.
Verfügbar bis: 23.07.2031
Lizenzhinweise
© 2020 Docdays Productions