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Grenzland - Großensee | bpb.de

Grenzland - Großensee

von: Stephan Morgenstern

Großensee lag mitten im Sperrgebiet, auf drei Seiten von Hessen umschlossen. Der Westen war so immer in Sichtweise. Jeder Spaziergang an der Grenze machte verdächtig. Pfarrer Fritz Ewald erinnert sich: "Die Stimmung war wie auf dem Friedhof."

Inhalt

Von Hessen umzingelt: Die Gemeinde Großensee im thüringischen Wartburgkreis befand sich nach der Teilung Deutschlands nicht nur direkt im Sperrgebiet, sondern war auch noch auf drei Seiten vom Westen umschlossen. Immer wenn Anneliese Platzdasch mit dem Kinderwagen im Ort spazieren ging, bremste sie ein Schlagbaum ab. Bis hierhin und nicht weiter. Aus dem Ort führte lediglich eine Straße hinaus nach Dankmarshausen. Dort lebte und predigte Pfarrer Fritz Ewald, der auch für die Kirchenmitglieder in Großensee zuständig war. Allerdings wollte ihm die Polizei zunächst keinen Passierschein für den Nachbarort geben. "Aber wenn jemand in Großensee stirbt, muss ich doch zum Gespräch und zur Trauerfeier." Die Antwort: "Dann werden Sie gegriffen und zugeführt."

Mehr Informationen

  • Fotos: Stephan Morgenstern

  • Interviews: Michaela Böhm, Margot Unbescheid, Erla Bartmann

  • Produktion: 2009

  • Spieldauer: 6 Min.

  • hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung

  • Verfügbar bis: 31.12.2035

Lizenzhinweise

© 2009 Bundeszentrale für politische Bildung / Stephan Morgenstern