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Am 8. Oktober 1980 wurde die ehemalige RAF-Terroristin Silke Maier-Witt zur Staatsbürgerin der DDR. Gemeinsam mit anderen RAF-Mitgliedern war sie in der DDR untergetaucht um dem Fahndungsdruck in der Bundesrepublik zu entkommen. In einem Stasi-Objekt bei Briesen mit der Tarnziffer "74" wurde sie auf ihren Alltag in der DDR vorbereitet und erhielt einen neuen Lebenslauf. Aus Silke Meier-Witt wurde "Angelika Gerlach", unter diesem Namen arbeitete sie zunächst inkognito als Krankenpflegerin in Hoyerswerda und Erfurt und sollte ab 1985 als "IMS Anja Weber" ehemalige Kampfgenoss(inn)en aushorchen. Nachdem sie ein aus Erfurt ausgereister Kollege im Westen auf einem Fahndungsplakat erkannte, wechselte sie erneut Namen und Wohnort und ließ sich zur Tarnung die Nase umoperieren. Als "Sylvia Beyer" arbeitete sie nun in Neubrandenburg als Leiterin des Dokumentationszentrums eines staatlichen Pharmabetriebs und wurde sogar zu einer Kandidatin für eine Aufnahme in die SED. Nach dem Mauerfall und der Erstürmung der MfS-Zentrale stieß die Kripo auf ihre Stasi-Akten. Im Juni 1990 erfolgte ihre Festnahme zusammen mit dem RAF-Aussteiger Henning Beer. SPIEGEL-TV zeichnet ihre Geschichte nach und interviewt Silke Maier-Witt - auch über den Abstand, den sie zur RAF fand. Der Beitrag wurde erstmals 2010 ausgestrahlt. Auch Fahnder und Stasi-Verantwortliche des geheimen Operativvorgangs "OV Stern2" kommen zu Wort.
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Produktion: 08.08.2010
Spieldauer: 16 Min.
hrsg. von: Spiegel TV Magazin, Prod.-Nr. 4010901323
Verfügbar bis: 01.03.2027
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© 2010 Spiegel-TV