Inhalt
Viktor Mayer-Schönberger gliederte seinen Vortrag in drei Teile:
Was ist Big Data?
Viele Menschen besitzen eine vage Vorstellung, was sich hinter „Big Data“ verbirgt – aber wo genau wird Big Data etwa bei der Grippevorhersage eines Internetunternehmens oder der Berechnung der Inflationsrate in Echtzeit greifbar? Im ersten Teil seines Vortrags nähert sich Viktor Mayer-Schönberger dem Begriff „Big Data“ von verschiedenen Perspektiven aus an und vermittelt durch zahlreiche Beispiele einen Blick dafür, welche gesellschaftlichen Herausforderungen und Chancen mit der allumfassenden Digitalisierung der Welt einhergehen.
Das Verhältnis von Qualität und Quantität der Daten
In Zeiten von „Small Data“ ist es bei Datenanalysen stets notwendig gewesen, Daten mit einer möglichst hohen Qualität als Grundlage heranzuziehen. Im zweiten Teil seines Vortrags stellt Viktor Mayer-Schönberger die Frage in den Mittelpunkt, wie sich das Verhältnis von Datenqualität und -Quantität durch die Ansammlung riesiger Datenmengen wandelt und diskutiert die These, dass erst durch Big Data eine neue Dimension qualitativer Datenanalysen ermöglicht wird. Wir werden die Welt besser verstehen. Dabei deckt er das neue Verhältnis auf zwischen Korrelationen und Kausalitäten, zwischen dem Was und dem Warum.
Das Primat der Wirtschaft, die Notwendigkeit eines Rechtsrahmens und die Verteidigung der Irrationalität
Im dritten Teil seines Vortrags problematisiert Viktor Mayer-Schönberger das Verhältnis von wirtschaftlichen Interessen, wie Konzerne durch Big Data mit dem derzeitigen Rechtsrahmen immer mehr Macht und Einfluss auf Politik und Gesellschaft erhalten und der „Datafizierung“ aller Lebensbereiche. Er plädiert für neue rechtlich verbindliche Regeln und Schranken für den Einsatz von Big Data, um die Schattenseiten der mit Big Data einhergehenden Macht über unser Leben demokratisch kontrollierbar zu machen. Wir brauchen die Debatte: Wieviel Freiheit und Risiko, wieviel Vorhersagbarkeit und Sicherheit wir wollen. Viktor Mayer-Schönberger plädiert für die bewusste Ignoranz und für Risikofolgenabschätzung, für die Festlegung ethischer Rahmenbedingungen und die sich daraus ergebenden Aufgaben für die Politiker. Gegen die Diktatur der Daten spricht er sich am Schluss aus für die Verteidigung der Irrationalität, der Kreativität und für eine "ungehörige Portion an Menschlichkeit".
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Spieldauer: 78 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung
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