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Zum Opfer gemacht Interview mit Wolf Kaiser
Dr. Wolf Kaiser, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz Berlin, im Gespräch mit Miriam Menzel
Inhalt
Laut Dr. Wolf Kaiser, Leiter des Haus' der Wannsee-Konferenz, sind Zuschauer, Täter, Opfer und Helfer keine Personen, sondern Positionen. Im Nationalsozialismus habe es die Möglichkeit gegeben, diese Positionen zu wechseln. Aus Zuschauern hätten so beispielsweise Helfer werden können. Allerdings seien die Spielräume hier unterschiedlich gewesen: Wer von den Nationalsozialisten zum Opfer gemacht worden sei, hätte kaum eine Chance gehabt, diese Position wieder zu ändern.
Wolf Kaiser war Referent im Workshop "Ausschlusserfahrungen – Die Perspektive der Nicht-Zugehörigen/Opfer".
Wolf Kaiser ist Historiker und Leiter der Bildungsabteilung im Haus der Wannsee-Konferenz. Bis 1991 war er als Lehrer tätig. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen, die sich vor allem mit den Themen Nationalsozialismus und Holocaust in der historisch-politischen Bildung beschäftigen, zählen: "Menschen-rechtsbildung und Gedenkstättenpädagogik - Modethema oder Zukunft der historischen Bildung über die NS-Zeit?“ (zusammen mit Thomas Lutz). In: Politisches Lernen 30. Jg. (2012); "Nazi Perpetrators in Holocaust Education“, in: Teaching History (2010) 141; "Geschichtserlebnisse oder Geschichtsbewusstsein? Funktionen von Zeitzeugen in der pädagogischen Vermittlung“, in: kultur.macht.geschichte – geschichte.macht.kultur. Essen 2010. Mitarbeit an: Nicht durch formale Schranken gehemmt. Die deutsche Polizei im Nationalsozialismus. Materialien für Unterricht und außerschulische politische Bildung. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 2012.
In Kooperation mit der Universität Flensburg und der Humboldt-Universität zu Berlin veranstaltete die Bundeszentrale für politische Bildung in 2013 zum vierten Mal die Konferenz zur Holocaustforschung. Fokus: „Volksgemeinschaft – Ausgrenzungsgemeinschaft. Die Radikalisierung Deutschlands ab 1933“. Auf der Konferenz präsentierten internationale Experten den aktuellen Stand wissenschaftlicher Diskurse um Eingrenzungs- und Ausgrenzungsprozesse, die schließlich in die Massenvernichtung mündeten.
Mehr Informationen
Interview: Miriam Menzel
Produktion: 29.01.2013
Spieldauer: 8 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung
Verfügbar bis: 31.12.2035
Lizenzhinweise
Dieser Text und Medieninhalt sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht.
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