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Indien: Das Gleichgewicht der Gegensätze | bpb.de

Indien: Das Gleichgewicht der Gegensätze Eine Folge aus der Reihe "Mit offenen Karten"

von: Jean-Christophe Victor

Indien ist in den vergangenen zwanzig Jahren zu einem Schwellenland aufgestiegen. Diese Folge befasst sich damit, wie es dem Land gelungen ist, sich zu einer Wirtschaftsmacht zu entwickeln, und mit den nach wie vor existierenden Gegensätzen.

Inhalt

Indien ist nach China das bevölkerungsreichste Land der Erde, jedoch mit einer weit höheren Bevölkerungsdichte. Die Vielfältigkeit der Bevölkerung zeigt sich u.a. an den über 1600 Sprachen und den vielen im Land vertretenen Religionen.

Mit der zweitgrößten Anbaufläche der Erde nimmt die Landwirtschaft in Indien eine Schlüsselstellung ein und beschäftigt die Hälfte der Erwerbspersonen. Inzwischen exportiert das Land mehr Agrarprodukte als es importiert. Trotzdem leidet Indien weiterhin unter Mangelernährung. Jeder fünfte Inder ist unterernährt.

Insgesamt ist der Anteil der Landwirtschaft an der Wirtschaftsleistung Indiens in der Vergangenheit stark zurückgegangen.

Durch den Übergang von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft in den 1990er Jahren und eine für inländische wie internationale Unternehmen attraktive Wirtschaftspolitik in den 2000er Jahren hat hat die indische Wirtschaft einen rasanten Aufschwung erfahren.

Der wirtschaftliche Aufstieg Indiens beruht aber auch auf einer gezielten und aktiven Hochschulpolitik. Inzwischen besuchen 15 Prozent der Inder im Alter von 20 bis 24 Jahren die Hochschule. Mit vielen günstigen und gut ausgebildeten Arbeitskräften und vergleichsweise niedrigen Kosten für Forschung und Entwicklung hat Indien Nischenbereiche erobert, wie z.B. die Biotechnologie und die Herstellung von Generika. Hinzu kommt die Informationstechnik. Durch diese Entwicklungen macht der Dienstleistungssektor mittlerweile einen großen Teil der Wirtschaftsleistung aus. Bedeutend für die indische Wirtschaft sind aber auch die großen Zahlen indischer Arbeitsmigranten in den Golfstaaten und deren Überweisungen in die Heimat.

Indien gilt heute als das "Büro der Welt". Obwohl es inzwischen die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt nach Kaufkraftparität ist, sind die Gegensätze im Land immer noch groß. Südindien ist deutlich besser entwickelt und reicher als der ländlicher geprägte Norden des Landes. Besonders deutlich werden die Gegensätze zwischen arm und reich in den Großstädten wie Mumbai, Dehli und Kalkutta.

"Mit offenen Karten" (frz. Le dessous des cartes) ist ein geopolitisches Magazin des TV-Senders ARTE.

Die Sendung stützt sich seit ihrem Bestehen (1990) auf die Verwendung von Landkarten zur Erläuterung internationaler Beziehungen, die Einbeziehung der geschichtlichen Hintergründe und die Analyse langfristiger Tendenzen.

Entworfen und präsentiert von Jean-Christophe Victor, kommen die Karten und Analysen vom Forschungsinstitut LEPAC (Laboratoire d'études politiques et cartographiques).

Mehr Informationen

  • Kamera: Olivier Cahn

  • Schnitt: Arnoud Lamborion

  • Drehbuch: Catherine Bijon

  • Sprecher: Karl-Heinz Grimm

  • Sound: Francois Pécoste

  • Recherche: Francesca Fattori

  • Übersetzung: Christian Stonner

  • Grafik: Pierre-Jean Canak

  • Produktion: 04.2011

  • Spieldauer: 13 Min.

  • Verfügbar bis: 30.12.2026

Lizenzhinweise

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