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Die Halbinsel Krim kam 1954 zur Ukrainischen Sowjetrepublik. Im Referendum von 1991 stimmte auch hier eine Mehrheit für die Unabhängigkeit in den Grenzen der Ukraine, die schließlich international anerkannt wurde - auch durch Russland. Die Krim bekam einen begrenzten Autonomiestatus und wurde politisch ein fester Bestandteil des Südostens der Ukraine. Zwar bezeichnet sich eine Mehrheit der Krim-Bevölkerung von der Herkunft her als "russisch", eine separatistische Bewegung gab es unmittelbar vor 2014 jedoch nicht. Die völkerrechtswidrige Annexion war Moskaus Reaktion auf den Euromaidan 2013/2014. Begründet wird der russische Anspruch auf die Krim mit einer selektiven historischen Erinnerung, die beispielsweise die jahrhundertelange Herrschaft des Krim-Khanats, aber auch die Völkervielfalt auf der Krim ausblendet.
Gwendolyn Sasse ist wissenschaftliche Direktorin des ZOiS und Einstein-Professorin für Vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin.
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Produktion: Time Prints Film & Media
Produktion: 18.04.2023
Spieldauer: 4 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS)
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