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Während der Sowjetzeit bedeutete das Aufrechterhalten der größtenteils unterdrückten ukrainischen Sprache und Kultur auch ein Festhalten an der Eigenständigkeit der Ukraine. Nach der Unabhängigkeit 1991 dauerte es noch bis in die 2000er Jahre, bis sich ein genuiner ukrainischer Kultursektor herausbildete. Ukrainische Autor*innen wie Andrej Kurkow, Oksana Sabuschko oder Jurij Andruchowytsch erlangten in Europa zunehmend Aufmerksamkeit. Impulse für die Entwicklung einer freien Kunst- und Kulturszene lieferte vor allem die Orangene Revolution. Mit provokativen Ausstellungen, öffentlichen Performances und kritischen Lesungen gehörten progressive Kulturschaffende später auch zu den Wegbereiter*innen für die Euromaidan-Proteste. Die „Revolution der Würde" von 2014 war auch in der Kultur eine wichtige Zäsur. Das Themenspektrum erweiterte sich seitdem kontinuierlich. Aber nicht nur der Krieg, sondern auch Themen wie Umwelt, Stadtentwicklung, queeres Leben und natürlich immer wieder Europa und Demokratie wurden Themen in der Kunst und Kultur. Diese Veränderungen können auch die Gewalt und Zerstörung des russischen Angriffskriegs nicht rückgängig machen.
Susann Worschech ist Sozialwissenschaftlerin an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).
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Produktion: Time Prints Film & Media
Produktion: 09.06.2023
Spieldauer: 5 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS)
Lizenzhinweise
© 2023 Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS)