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Deine tägliche Dosis Politik - Boston Tea Party | bpb.de

Deine tägliche Dosis Politik - Boston Tea Party

Die "Boston Tea Party" ist Teil des Gründungsmythos der USA und steht als Zeichen für den Kampf um Unabhängigkeit und gegen die Unterdrückung.

Inhalt

Guten Morgen,

heute geht es um die Boston Tea Party. Zugegeben – das hört sich nicht sofort nach Aufstand und Revolution an. Doch genau so wird ein Schlüsselereignis der US-amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung genannt, das sich am vergangenen Wochenende zum 250. Mal gejährt hat. Und deswegen blicken wir heute nach Boston, einer großen Stadt an der Ostküste der USA, und finden heraus, was Tee mit der amerikanischen Unabhängigkeit zu tun hat.

An der Ostküste Nordamerikas gab es seit Ende des 16. Jahrhunderts britische, aber auch französische und spanische Kolonien. Im 18. Jahrhundert kämpften Großbritannien und Frankreich jeweils mit indigenen Verbündeten um die dortige Vorherrschaft. Dieser Krieg kostete die britische Krone viel Geld. Deswegen verlangte sie immer mehr Zölle und Steuern, z. B. auf Zucker, Würfelspiele – und eben Tee. Die Kolonien mussten also hohe Abgaben zahlen. Und das, obwohl sie nicht im britischen Parlament vertreten waren. Im 18. Jahrhundert führte das zum offenen Konflikt: Unter dem Leitspruch „No taxation without representation“ (Keine Steuern ohne Mitbestimmung) führten Politiker/-innen und Kaufleute den Protest der amerikanischen Siedlungen gegen die hohen Steuern an. Großbritannien machte jedoch keine Zugeständnisse.

Im Jahr 1773 eskalierte der Konflikt. Die amerikanischen Siedler/-innen hatten zum Boykott der hoch besteuerten Produkte aufgerufen. Im November liefen drei mit Tee beladene Schiffe der britischen East India Company im Hafen von Boston ein. Ohne die Ware zu entladen, wollten die Schiffe nicht wieder ablegen. Also mussten die Amerikaner/-innen handeln: In der Nacht des 16. Dezember 1773 versammelte sich eine kleine Gruppe Aufständischer am Hafen. Sie enterten die Schiffe der East India Company und versenkten den gesamten Tee – insgesamt 45 Tonnen – im Meer. Einige verkleideten sich dabei als Indigene – als Symbol für die Abgrenzung von den europäischen Kolonialmächten.

Die Folgen der Boston Tea Party waren weitreichend. Als Reaktion auf den Boykott und die Proteste schränkte Großbritannien die Rechte der 13 nordamerikanischen Kolonien noch stärker ein. Diese schlossen sich daraufhin zusammen – 1775 brach der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg aus. Ein Jahr später folgte die Erklärung der Unabhängigkeit, 1783 schließlich die britische Kapitulation.

Die Boston Tea Party läutete so das älteste demokratische Experiment der Neuzeit ein. Bis heute ist sie Teil des Gründungsmythos der USA und steht als Zeichen für den Kampf um Unabhängigkeit und gegen die Unterdrückung.

Mehr Informationen

  • Produktion: 18.12.2023

  • hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung

Lizenzhinweise

Dieser Text und Medieninhalt sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-ND 4.0 - Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International" veröffentlicht.
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