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Tag des audiovisuellen Welterbes | bpb.de

Tag des audiovisuellen Welterbes Deine tägliche Dosis Politik

von: bpb

Heute ist Tag des audiovisuellen Welterbes.

Inhalt

Guten Morgen,

nicht erschrecken: Du hörst gleich die älteste Tonaufzeichnung der Welt.

(„Au clair de la Lune“, gesungen von Édouard-Léon Scott de Martinville)

Das war das französische Volkslied „Au clair de la Lune“. 1857 gelang es dem Franzosen Scott de Martinville, seinen eigenen Gesang auf Papier aufzuzeichnen. 2008 machten zwei Historiker dieses erste Tondokument wieder hörbar.

Heute ist der Welttag des audiovisuellen Welterbes. Im Jahr 1980 empfahl die UNESCO ihren Mitgliedsstaaten, bewegte Bilder als kulturelles Erbe anzusehen und diese zu bewahren. Der Welttag erinnert an die Bedeutung audiovisueller Dokumente, also Ton-, Film- und Videoaufnahmen, für unsere Gesellschaft. Denn diese Aufnahmen sind nicht nur Zeugnisse technischer Entwicklung, sie dokumentieren auch frühere Lebensrealitäten und bedeutende Ereignisse unserer Geschichte. Dieses riesige kulturelle Erbe hilft uns also, unsere Menschheitsgeschichte und dadurch letztendlich uns selbst zu verstehen. Passend dazu lautet das diesjährige Motto des Welttags „Your Window to the World“, also „Dein Fenster zur Welt“.

Das audiovisuelle Erbe zu bewahren ist allerdings gar nicht so einfach. Neben dem Verfall der Trägermedien wie Film- und Tonbändern fehlt es oft an Geld, Personal, Sachverstand und geeigneten Abspielgeräten, um die wertvollen Kulturgüter zu sammeln, pflegen und digitalisieren. Dabei ist die Erfindung von Ton- und Filmaufnahmen im Vergleich zur Menschheitsgeschichte noch gar nicht so lange her. 1877 gelang es Thomas Edison als ersten Menschen, Töne aufzuzeichnen und zu reproduzieren. Wenig später wurde der Film erfunden. Die ersten audiovisuellen Medien entstanden jedoch erst Mitte der 1920er Jahre in Form des Tonfilms. Die Digitalisierung der Produktion von Audio und Video war dann die letzte große audiovisuelle Revolution. Und was für eine: Im letzten Jahr wurden allein auf YouTube jeden Tag 720.000 Stunden Videos hochgeladen. Doch nicht nur das Produzieren wurde durch die Digitalisierung einfacher – die Technologie hilft auch, das große audiovisuelle Erbe unserer Zeit zu bewahren und der Weltbevölkerung zugänglich zu machen.

Ton und Film spielten hierzulande schon immer eine große politische Rolle. Beim offiziellen Start des Rundfunks in Deutschland im Oktober 1923 sollte das Radioprogramm noch mit viel Musik vor allem für Unterhaltung sorgen. Ab 1933 jedoch, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, instrumentalisierte das NS-Regime Rundfunk und Filmindustrie für seine Propaganda. Damit eine solche politische Instrumentalisierung der öffentlichen Medien nicht mehr möglich sein würde, errichteten die alliierten Siegermächte 1945 einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach dem Vorbild der BBC – staatsfern, gebührenfinanziert und durch öffentliche Gremien kontrolliert. Ihr Programmauftrag ist im Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien festgeschrieben. Dort heißt es: „Ihre Angebote haben der Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung zu dienen“. So können alle am audiovisuellen Erbe unserer Zeit teilhaben.

Die historische Tonaufnahme „Au clair de la Lune“ stammt von firstsounds.org und ist unter CC-BY lizensiert.

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  • Spieldauer: 4 Min.

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Dieser Text und Medieninhalt sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY 4.0 - Namensnennung 4.0 International" veröffentlicht. Autor/-in: bpb für bpb.de

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