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In dieser Pilotfolge begleiten wir die Stationen der IS-Rückkehrerin Amira nach Deutschland. Dabei erklären Expert:innen, warum Deutschland IS-Angehörige nicht koordiniert zurückholt, welche Herausforderungen bei der Rückholung auftreten.
Inhalt
Podcast-Reihe: Nach dem “IS”:
Die vierteilige Podcast-Reihe Nach dem IS begleitet die IS-Rückkehrerin Amira auf ihrem Weg zurück in die deutsche Gesellschaft. Amira ist eine fiktive Person und steht stellvertretend für diejenigen, die sich seit 2014 dem sogenannten Islamischen Staat angeschlossen haben und nun versuchen, zurück nach Deutschland zu kommen. Ihre Geschichte wurde anhand von Expert:inneninterviews konstruiert und die Podcast-Reihe ist im Rahmen des Bildungsangebots MasterClass: Präventionsfeld Islamismus der Bundeszentrale für Politische Bildung entstanden.
Seit der militärischen Niederlage des sogenannten Islamischen Staats in Syrien und Irak im Jahr 2019 befinden sich tausende ausländische Kämpfer:innen, IS-Unterstützer:innen und deren Angehörige in kurdischen Gefangenenlagern. Darunter auch etliche Personen, die aus Deutschland ausgereist waren und sich dem IS angeschlossen hatten. Doch was passiert, wenn IS-Anhänger:innen versuchen, in ihre Heimat zurückzukommen? Wie läuft so eine Rückkehr ab? Und welcher Verantwortung müssen sich die IS-Rückkehrer:innen in ihren Heimatländern stellen? Können sie wieder Teil der Gesellschaft werden, der sie einst den Rücken zugewandt haben?
Diese Fragen haben wir mit Expert:innen aus Sicherheitsbehörden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und aus den Medien besprochen. Dabei thematisieren wir unter anderem Rolle der Frauen innerhalb des IS-Systems und hinterfragen die Ambivalenz zwischen Opfer- und Täterinnenschaft, die sich auch in der deutschen Wahrnehmung von IS-Rückkehrerinnen widerspiegelt. Wir hinterfragen kritisch, welche Verantwortung dem deutschen Staat und staatlichen Behörden zukommt und diskutieren wie eine effektive Rückkehrer:innenpolitik aussehen kann.
Pilotfolge: Etappe 1: (K)ein Weg zurück? In der Pilotfolge der vierteiligen Podcast-Reihe Nach dem IS lernen wir Amira kennen, ihre momentane Situation verstehen und begleiten sie auf ihrem Weg aus dem Gefangenenlager Al-Hol in Syrien an den Flughafen Frankfurt. Wir beschreiben die Zustände in Al-Hol, ihre Fluchtversuche und ihre lange Reise nach Hause. Dabei erklären Expert:innen, warum Deutschland IS-Angehörige nicht koordiniert zurückholt, welche diplomatischen und administrativen Herausforderungen es bei einer Rückholung gibt und erörtern die Verantwortung des deutschen Staates.
Autor:innen und Produktion: Johanna Günther, Micha Bröckling, Sophia Fehrenbach, Hanin El-Auwad, Laila Filali
Mastering: Sevenarts Studios Musik: Johannes Grote
Zukünftig sind weitere Folgen zu folgenden Themen geplant:
Etappe 2: Ankunft In der zweiten Folge begleiten wir Amira auf ihren ersten Schritten zurück in Deutschland. Wir beschreiben die Zuständigkeit der verschiedenen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteure, die Amira am Flughafen empfangen, fragen was mit den Kindern deutscher IS-Mütter geschieht und welche Schritte IS-Rückkehrerinnen vor dem Gerichtsprozess durchlaufen müssen. Insbesondere sprechen wir mit Expert:innen über die Rolle von Kindern beim IS und die Frage, wie Kinder ihre Erlebnisse und mögliche Traumatisierungen verarbeiten können.
Etappe 3: Verantwortung und Schuld In der dritten Folge thematisieren wir Amiras Gerichtsprozess. Dabei blicken wir auch auf ihren Radikalisierungsverlauf und fragen, wie es zu ihrer Ausreise nach Syrien kommen konnte, welche Straftaten ihr für die Zeit beim IS vorgeworfen werden (können) und welche Möglichkeiten deutsche Sicherheitsbehörden hinsichtlich der Beweisfindung bei Ermittlungen gegen IS-Rückkehrer:innen haben. Dabei versuchen wir zu verstehen, welche Rolle Frauen für den Erhalt des Islamischen Staates spielten, inwiefern sie an den Kriegsverbrechen des IS aktiv oder indirekt beteiligt waren, und beleuchten die Opfer-/Täterinnen-Thematik.
Etappe 4: Zurück ins Leben? In der vierten Folge beschreiben wir Amiras Weg zurück in die deutsche Gesellschaft. Wir beschreiben welche staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteure ihr bei der Integration zur Seite stehen und versuchen nachzuvollziehen, ob sich Amira und andere IS-Anhänger:innen jemals von der Ideologie distanzieren, wann wir von Deradikalisierung, wann von Demobilisierung und wann von Distanzierung sprechen können. Außerdem fragen wir nach den langfristigen Herausforderungen für Amira und die deutsche Gesellschaft, in der auch irakische und syrische Personen leben, die vor dem IS flüchten mussten. Wie können Opfer und Täter:innen friedlich in einer Gesellschaft zusammenleben?
Der Podcast ist im Rahmen des außeruniversitären Bildungsangebots “MasterClass: Präventionsfeld Islamismus” der Bundeszentrale für politische Bildung entstanden. Es ist das Abschlussprojekt der Arbeitsgruppe “Rückkehr” von Johanna Günther, Micha Bröckling, Sophia Fehrenbach, Hanin El-Auwad und Laila Filali. Die Inhalte, Aussagen und Themensetzungen dieses Angebots liegen in der Verantwortung der Arbeitsgruppe. Sie wurden in redaktioneller Autonomie gestaltet und spiegeln die Meinung der Autor:innen wider und repräsentieren nicht notwendigerweise die Meinungen und Standpunkte der Bundeszentrale für politische Bildung.
Mehr Informationen
Mastering: Sevenarts Studios
Schnitt: Johanna Günther, Micha Bröckling
Technische Betreuung und Beratung: Carolin Lichtenstein
Musik: Johannes Grote
Produktion: 20.12.2021
Spieldauer: 52 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung/Autor:innen AG Rückkehr (MasterClass)
Lizenzhinweise
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