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Auch die jährliche Fachtagung im Rahmen der phil.cologne konnte in diesem Jahr nicht wie geplant stattfinden. Um dem Thema „Selbstoptimierung“ dennoch Raum zu geben, haben wir uns für eine digitale Version entschieden.
Was ist ein definierter Körper? Diese Frage stammt nicht aus der Welt der Philosophie, sie wird üblicherweise im Fitness-Studio gestellt. Unser Körper ist uns nicht mehr einfach nur gegeben, er wird geformt, er ist, wenn er weit verbreiteten ästhetischen Idealen halbwegs entsprechen soll, Produkt harter Arbeit und gelungener Selbstdisziplin. Aber: Ist diese Arbeit am besseren Ich ein Ausdruck von Autonomie oder von verinnerlichten gesellschaftlichen Zwängen? Besteht die eigentliche Fitness heute darin, ein begehrtes, einzigartiges Subjekt in einer harten, kapitalistischen Konkurrenzgesellschaft zu sein? Der Fitness-Kult ist nur ein Beispiel dafür, dass Praktiken der Selbstoptimierung immer wichtiger werden. „Mache mehr aus deinem Leben, denn du hast nur eins, und ob es gelingt oder nicht, liegt allein in deiner Verantwortung“, lautet der Imperativ, zu dem sich jeder von uns verhalten muss. Technische Hilfsmittel wie Self-Tracking oder Neuro-Enhancement werden künftig vermutlich stark an Bedeutung gewinnen. Formen diese Praktiken nicht nur einzelne Körper, sondern die ganze Gesellschaft? Welche Vorstellungen von Autonomie, von einem guten oder verbesserten Leben beeinflussen die Lebensentwürfe von jungen Menschen? Darüber diskutieren die Teilnehmer/-innen der Gesprächsrunde, die am 20. August in Köln aufgezeichnet wurde.
Gesprächsteilnehmer/-innen sind: Mariam Elewa (Schülerin des Abtei-Gymnasiums Brauweiler), Dr. Isabelle Guntermann (Abtei-Gymnasium Brauweiler / Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Köln), Hannes Loh (Lehrer und systemischer Berater), Prof. Dr. Christian Neuhäuser (Technische Universität Dortmund), Prof. Dr. Jörg Scheller (Zürcher Hochschule der Künste). Moderation: Jürgen Wiebicke
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Moderation: Jürgen Wiebicke, Redaktion: Laura Oehms, Dr. Sabine Dengel, Linda Kelch, Technik: André Lyrmann
Produktion: 20.08.2020
Spieldauer: 109 Min.
hrsg. von: lit und phil e.V. Verein zur Förderung der Literatur und der Philosophie
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