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Auszug der Rundfunkansprache von Großadmiral Dönitz zur Kapitulation des Deutschen Reiches.
So verkündete Karl Dönitz, nach Hitlers Selbstmord letzter Reichspräsident, heute vor 75 Jahren die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Es war das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Im pazifischen Raum gingen die Kampfhandlungen noch bis September 1945 weiter.
Für das Deutsche Reich war der Krieg schon lange nicht mehr zu gewinnen:
Nachdem die Alliierten im Juni 1944 in der Normandie gelandet waren, drängten amerikanische und britische Streitkräfte das deutsche Heer von Westen aus immer weiter zurück. Von Osten rückte die Sowjet-Armee immer weiter vor. Am 2. Mai 1945 hatte sich Berlin der Roten Armee ergeben. Die Gesamtkapitulation aller Streitkräfte folgte am 7. beziehungsweise 8. Mai .
Der 2. Weltkrieg hatte eine Schneise von Tod und Verwüstung durch Europa und die Welt gezogen:
60 bis 70 Millionen Tote, ein Viertel davon Zivilisten. In Konzentrationslagern, Ghettos und Lagern für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, wurden Menschen systematisch ermordet – darunter allein 6 Millionen Jüdinnen und Juden. Tausende politisch Andersdenkende, Sinti und Roma, Homosexuelle und Menschen mit Behinderung wurden verfolgt und getötet – und weite Teile Europas vollkommen zerstört.
Während Deutschland nach dem Ende des Krieges einem Alliierten Kontrollrat aus Vertretern der Siegermächte USA, Großbritannien, der Sowjetunion und Frankreich unterstellt wurde, beschlossen 50 Staaten, weltweit künftig enger zusammenzuarbeiten. In der Gründungsurkunde der Vereinten Nationen, der UN-Charta, legten sie im Oktober 1945 den Erhalt des Weltfriedens als oberstes Ziel fest.1949 riefen 10 europäische Staaten den Europarat ins Leben, der den Schutz und die Zusammenarbeit aller Nationen Europas zum Ziel hat. 2 Jahre später trat die BRD dem Rat bei.
In zahlreichen Ländern wird der heutige Tag als Tag der Befreiung begangen. Er dient als Erinnerung an die Schrecken dieses Krieges, aber auch als Ermahnung für alle zukünftigen Generationen, so etwas nie wieder geschehen zu lassen.
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Sprecher: Nikolas Jonas
Produktion: 07.05.2020
Spieldauer: 3 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung
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