Inhalt
Neue Entwicklungen in den Bereichen Künstlicher Intelligenz und der Robotik zielen darauf ab, technische Systeme stärker in direkte Interaktionen mit Menschen zu bringen. Chatbots sortieren und übernehmen Serviceanfragen, Pflegeroboter unterstützen Alten- und Krankenpfleger und erste Systeme erkennen durch Aufnahmen von Stimmen und/oder Gesichtern die Gemütslage der Nutzer_innen. Der wachsende Bereich des "Affective Computing" zielt darauf ab, technische Systeme zu entwickeln, die menschliche Emotionen erkennen und entsprechend reagieren können. Unterstützt wird diese Entwicklung von jüngeren Erkenntnissen der Neurowissenschaften, aufgrund derer es möglich ist, Gedankenströme direkt in Computerbefehle umzuwandeln. Gedanken und Handlungen des Menschen werden zunehmend auf elektrische Impulse reduziert. Eine mögliche Schlussfolgerung endet in der Übertragung dieser Prozesse auf Computersysteme und damit "menschliche Systeme".
Wie wollen wir diese Entwicklungen gestalten? Wie reagiert unsere Gesellschaft auf immer menschlicher werdende Technologien und welche Grenzen sollten wir ziehen? Können technologisch abgebildete Verhaltensmuster ausreichen, um Menschen den emotionalen Umgang zu geben, den sie benötigen? Und andersherum gefragt: Was zeichnet die menschlichen Emotionen aus und unterscheidet sie von bloßen Abläufen elektrischer Schaltkreise? Wenn Neurowissenschaften vermehrt zeigen, dass unser Handeln auf elektrischen Impulsen basiert, was ist dann der Kern von Menschlichkeit?
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Referent_innen: Prof. Dr. Steffen Mau, Humboldt Universität zu Berlin Andrea Martin, International Business Machines Corporation Prof. Dr. David Matusiewicz, FOM Hochschule für Ökonomie und Management Erika Feyerabend, Autorin und Journalistin Moderator: Dr. Ulrich Eberl, Wissenschafts- und Technologiejournalist
Produktion: 09.03.2019
Spieldauer: 80 Min.
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung
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