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Hintergrund: Schon im jamaikanischen Exil (1815) entwirft Bolívar nach Niederlagen gegen die Spanier eine Strategie, um auch benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie Indios und Sklaven für seinen Freiheitskampf zu gewinnen. In seiner Carte de Jamaica schreibt er: „Es scheint also, dass wir auf die Milde jener angewiesen sind, die weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen.“ 1816 proklamiert Bolívar „die Freiheit der Sklaven, die unter dem spanischen Joch gestöhnt haben“ – sofern diese bereit sind, für die Unabhängigkeit zu kämpfen. Auch in späteren Jahren nähert sich Bolívar den unteren Schichten des Kontinents an, die immerhin 80 Prozent der Bevölkerung ausmachen. So werden beispielsweise im Dezember 1825 in Bolivien die bisher gültigen indianischen Tributleistungen abgeschafft, auch das Land soll gerecht an die Bauern (und Indios) verteilt werden. Allerdings werden beide Erlässe schon ein Jahr später wieder rückgängig gemacht. Das Verhältnis Bolívars zu Sklaven und Indios ist ambivalent – einerseits schafft er die Sklaverei ab, andererseits hatte er, als Sohn einer der reichsten Familien des Kontinents, auch Angst vor einer Herrschaft der ethnischen und sozialen Unterschichten.
Manuela & Simón erzählt die Geschichte von Manuela Sáenz und Simón Bolívar. Es ist die Geschichte einer großen und unkonventionellen Liebe, aber auch vom Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit. Es ist eine Geschichte von Menschen, die sich für ihre Ideale einsetzten und dafür kämpften. Von Menschen, deren Leben und Wirken Spuren hinterlassen hat, die bis heute sichtbar sind – fast 200 Jahre nach ihrem Tod.
Quito, 16. Juni 1822. Sie steht auf ihrem Balkon und macht große Augen. Die Straßen sind voller jubelnder, tanzender Menschen. Von überall werden Blumen und Lorbeerkränze geworfen. Denn dort unten ziehen Soldaten vorbei, das Befreiungsheer, das gerade einen wichtigen Sieg gegen die spanischen Kolonialherren errungen hat. Mitten unter ihnen ist der große Held, der Führer der südamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung: Simón Bolívar. Er ist es, auf den Manuela Sáenz wartet. Er ist es, den sie sehen will. Die 24Jährige ist selbst Revolutionskämpferin, und sie ist fasziniert von den Geschichten, die sich um Bolívar ranken. Ein Mann, der sein Leben dem Kampf für die Freiheit verschrieben hat, ein kluger Feldherr, ein politischer Visionär, selbstbewusst und charmant. Es dauert nicht lang, bis die beiden sich kennenlernen und näher kommen. Obwohl Bolívar 14 Jahre älter ist, und obwohl Manuela mit einem englischen Geschäftsmann verheiratet ist. Es kommt, wie es kommen muss: Manuela verliebt sich in Simón…
Die zwölfteilige Kurzhörspiel-Serie "Lieben und Leben für die Revolution" erzählt von zwei Menschen, die gemeinsam versuchen ein großes Ziel zu erreichen: Südamerika von der spanischen Kolonialmacht zu befreien und die Vereinigten Staaten von Südamerika zu gründen. Mal arbeiten sie Hand in Hand, mal stehen sie sich gegenseitig im Wege. Doch was immer geschieht – Manuela Sáenz und Simón Bolívar werden zu einem Paar, das die Unabhängigkeitsbewegung in Südamerika entscheidend prägt. So entsteht eine an die historischen Ereignisse angelehnte Geschichte voller großer Abenteuer, eine Geschichte von gewonnenen Schlachten, bitteren Enttäuschungen und der wahren Liebe. Kein Heldenepos über den Befreier Simón Bolívar, sondern ein privates Portrait über Simón, erzählt aus Manuelas Perspektive. Einer Frau, die nicht nur seine Geliebte war, sondern als erste Feministin des Kontinents, seine Antreiberin, sein Gewissen und gleichberechtigte Partnerin an der Seite des Revolutionsführers.
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Sprecher: Ilka Teichmüller (Manuela), Lenn Kudrajawizki (Simón), Thomas Nicolai (Santander), Claudia Fritzsche (Klatschweib 1), Henriette Hübschmann (Klatschweib 2), Marian Funk (Sucre), Manfred Callssen (Thorne), Anna Budde (Jonotás), Ute Maria Thorp (María)
Sprachregie: Marcus Weber
Sounddesign & Musik: Armin Köhrer, Andreas Roth
Produktion: 08.2010
hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung
Verfügbar bis: 31.12.2035
Lizenzhinweise
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